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„O Nimmersatte Jugend!" sprach Frau Hadwig, „so muß ich's
zum mindesten dem Bischof gleichtun. Habt ihr schon Felchen aus
dem Bodensee verspeist?"
„Nein," riefen die Jungen.
„So sollt ihr jährlich sechs Felchen zum Angedenken an auch er¬
halten. Der Fisch ist gut für junge Schnäbel!"
„Gebt Jhr's mit Brief und Siegel?"
„Wenn's sein muß!"
„Langes Leben der Frau Herzogin in Schwaben! Heil ihr!"
rief's von allen Seiten. „Heil, sie ist frei!" Die Schulbänke wurden
in Ordnung gestellt, der Ausgang gelichtet; springend und jubelnd
geleiteten sie die Gefangene zurück. Im Hintergrund flogen die
Pergamentblätter als Freudenzeichen in die Höhe, und Frau Hadwig
sprach: „Sie waren recht huldvoll, die jungen Herren. Wollet die Rute
wieder in Verschlag tun, Herr Professor!"
An ein Weitererklären des Aristoteles war heut' nicht mehr zu
denken.
Wie die Herzogin mit dem Abt den Hörsaal verlassen, sprach
dieser: „Es übrigt noch, Euch des Klosters Bücherei Zu zeigen, die
Arzneikammer lernbegieriger Seelen, das Zeughaus für die Waffen
des Wissens." Aber Frau Hadwig war ermüdet, sie dankte.
„Ich muß mein Wort halten," sprach sie, „und die Schenkung
an Eure Schulknaben urkundlich machen. Wollet die Handfeste auf¬
setzen lassen, daß wir sie mit Unterschrift und Sigill versehen!"
(Aus „Ekkehard". Gekürzt.)
8. Ritterleben,
l. Das Bahrrecht.
Don Adolf Friedrich Graf von Schack.
„Huri geht, Gras Gtto! Zum drittenmal
erduldet Ihr die Folterqual
und habt sie, wie keiner, bestanden.
Wohlan denn, reinigt Luch ganz vom verdacht,
als hättet den Gheim Ihr umgebracht
aus Gier nach Ichähen und Landen !
Ernst, Deutsches Lesebuch. A VI.
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