Full text: Deutscher Frühling (Band 6 = Klasse 4, [Schülerband])

282 r^^-7/-^7£ZT7^Z7/Zry/~—7/^~7f—7/-7/-Z^~7/~~7/—''7/—! 
welcher die großen Vorräte von Winter- und Kochholz aufgehäuft 
waren. Wenn dieses Holz Feuer fing, so waren die Wagen samt 
dem Wagenbehälter verloren. Darum ließ die Frau auch die. Wagen 
aus dem Schuppen ziehen und in den Garten unter den Bäumen 
in Sicherheit bringen. Als die Leute bei dieser Beschäftigung 
waren, hörte man hoch oben ein plötzliches Krachen und Prasseln 
und erblickte das Dach des Wohnhauses von den Flammen er¬ 
griffen. Es war wohl eine Feuerspritze im Hause, auch Wasser 
Vorrat teils im Hause, teils in dem nahen Bache, die Spritze hatte 
auch immer auf das Hausdach gespielt, da die schnell genug her¬ 
beigeeilten Hausleute und Nachbarn stets Wasser in hinreichender 
Menge herbeischafften; aber die Hitze des Sommers hatte das 
Holz werk zu sehr ausgetrocknet, die Gewalt des Feuers auf den 
angrenzenden Dächern war zu mächtig gewesen; der Wasserstrahl 
verdunstete fast in der Luft, die Tropfen auf dem Dache waren 
ohnmächtig, und das ganze Dach erschien bald als ein sausender, 
krachender, brodelnder Feuerberg. Das Spritzen in die Flamme 
war nun unnütz, ja es belebte dieselbe nur noch mehr. Die Frau 
befahl daher, jetzt die Feuerhaken zu gebrauchen und die brennen¬ 
den Sparren von dem Dache soviel als möglich herunterzureißen. 
Für die Gemächer fürchtete die Frau nicht viel, weil ihre Decken 
mit sehr dickem Estrich belegt waren, und weil die Glut, die von 
dem brennenden Dache herabfiel, mittels der Haken und später 
durch Schaufeln entfernt werden konnte, ehe die Tragbalken er¬ 
griffen wurden und die Decke einstürzen ließen. Daher hatte sie 
aus den Gemächern nichts ausräumen lassen, außer was die Mägde 
bereitwillig und aus unbefohlenem Eifer herausgetragen hatten. 
Allein jetzt stürzte der Dachstuhl zusammen, und ein furcht¬ 
barer Gluthaufen, der die Luft vor Hitze zittern machte, lag auf 
der Decke der Zimmer und drohte sie zu entzünden und herab¬ 
zustürzen. Einen großen Teil der Sparren hatten die Männer zwar 
herabgerissen, so daß die Trümmer brennend und rauchend um 
das Haus lagen; aber ein anderer Teil hing noch oben und konnte 
aus der Verbindung nicht gerissen werden. Die Nacht war mittler¬ 
weile eingebrochen, und in der Finsternis war das Leuchten des 
Feuers und des Hauches, das Glühen der hervorragenden Balken 
und das Glänzen der umstehenden Bäume doppelt unheimlich.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.