dem Erlöse ersteht er diejenigen Dinge, welche er zu haben wünscht,
bestreitet den Lohn seiner Dienstboten, legt Verbesserungen an usw.
Diese Art des Tausches, welche schon eine ausgedehnte Arbeits¬
teilung zur Voraussetzung hat, ist in unserem wirtschaftlichen Leben
die gewöhnliche. Wir haben für diese Wanderung von Gütern aus
einer Hand in die andere nicht mehr den Namen Tausch, sondern wir
bezeichnen dieselbe als Verkaufen und Kaufen. Diese sich immer
wiederholenden Verkauf- und Kaufgeschäfte nennen wir Verkehr und
die zum Tausch bereitstehenden Güter Waren.
Der mittelbare Tausch oder der Verkehr vollzieht sich in der Regel
mit Hilfe des Geldes. Es ist nicht richtig, bei dem Worte Verkehr
immer an eine Ortsveränderung des zum Tausch gelangenden Gegen¬
standes zu denken; denn bei dem Verkauf und Ankauf von Land,
der ja im Verkehr eine nicht unbedeutende Rolle spielt, ist jede Ver¬
änderung des Ortes ausgeschlossen.
Das Fortbewegen einer Ware von einem Ort an einen anderen
heißt Tansport. Es ist klar, daß der Transport in den weitaus
meisten Fällen im Interesse des Verkehrs stattfindet. Wie steht es
aber, wenn jemand in seinem eigenen Walde einen Stamm fällen
und ihn nach Hause fahren läßt, um ihn als Bauholz bei der Auf¬
richtung seines Wohnhauses zu verwenden? Hier findet allerdings
auch ein Transport statt, aber von einem Verkehr kann nicht die
Rede sein, weil der Stamm seinen Besitzer nicht wechselt, also für
diesen ein wirtschaftliches Gut, aber keine Ware ist.
Betrachten wir nun die beim Verkehr stattfindenden Vorgänge
etwas näher, so bemerken wir, daß diejenige Dinge, welche man zum
Verkauf anbietet oder die man zu kaufen begehrt, hinsichtlich der
Befriedigung menschlicher Lebensbedürfnisse bald von größerer, bald
von geringerer Wichtigkeit sind. Sie besitzen einen Wert, den man
mit Rücksicht auf die Fähigkeit dieser Dinge, zur Befriedigung mensch¬
licher Bedürfnisse gebraucht zu werden, genauer als Gebrauchswert
bezeichnet. Sobald man aber erkannt hat, daß irgend ein Gegen¬
stand einen Gebrauchswert besitzt, tritt eine weitere Schätzung desselben
ein, indem man sich fragt, welchen anderen Gegenstand oder welche
Summe Geldes man hergeben möchte, um das Gewünschte dagegen
einzutauschen. Das Ergebnis dieser weiteren Schätzung heißt Tausch¬
wert. Der Tauschwert eines Gutes ist also gleich derjenigen Menge
anderen Gutes, welche man sich für jenes verschaffen kann. Hieraus
ergibt sich, daß der Tauschwert immer den Gebrauchswert zur Voraus¬
setzung hat, da ja niemand Dinge zu haben wünscht, die nicht für
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