Volkslieder.
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2. So mancher, so schöner, auch tapferer Soldat,
Der Vater und lieb Mutter böslich verlassen hat.
3. Verlassen, verlassen, es kann nicht anders sein!
Zu Straßburg, ja zu Straßburg Soldaten müssen sein.
4. Der Vater, die Mutter, die gingen vors Hauptmanns Haus:
„Ach, Hauptmann, lieber Herr Hauptmann, gebt mir meinen
Sohn heraus!“
5. „Euern Sohn kann ich nicht geben für noch so vieles Geld;
Euer Sohn, der muß marschieren ins weit und breite Feld,
6. Ins weite, ins breite und auch noch vor den Feind,
Wenn gleich sein schwarzbrauns Mädchen so bitter um ihn weint.“
7. Sie weinet, sie greinet, sie klaget also sehr:
„Ade, Herzallerliebster! wir sehn uns nimmermehr.“
3. Schlachtgesang.
Kein seliger Tod ist in der Welt,
Als wer fürm Feind erschlagen
Auf grüner Heid, im freien Feld
Darf nicht hörn groß Wehklagen.
Im engen Bett, da einer allein
Muß an den Todesreihen,
Hie aber findt er Gsellschaft fein,
Falln mit, wie die Kräuter im Maien.
Ich sag ohn Spott:
10 Kein seliger Tod
Ist in der Welt,
Als so man fällt
Auf grüner Heid
Ohn Klag und Leid!
15 Mit Trommelnklang
4. Der Flug
Und Pfeifengsang
Wird man begraben,
Davon man thut haben
Unsterblichen Ruhm.
Mancher Held frumm 20
Hat zugesetzt Leib und Blute
Dem Vaterland zu gute.
2
1. Wenn ich ein Vöglein wär
Und auch zwei Flüglein hätt,
Flög ich zu dir,
Weil es aber nicht kann sein,
Bleib ich allhier.
der Liebe.
2. Bin ich gleich weit von dir,
Bin ich doch im Schlaf bei dir
Und red mit dir;
Wenn ich erwachen thu,
Bin ich allein.