einen Sieg erringen zn lassen, an dem sie doch keinen Anteil hatten.
Denn dem Eigentümer der Pferde fiel größere Ehre zn als dem Reiter
oder Wagenlenker.
Andre Kampfspiele waren noch das Ringen nnd der Fanstkampf.
Beim Ringen mnßte der Sieger seinen Gegner wenigstens zweimal
znr Erde werfen nnd ihn so festhalten, daß er sich selbst für über¬
wanden erklären mnßte. Beim Fanstkampf dnrften die Athleten sich
nicht fassen, sondern bloß schlagen, nnd dazn waren sie, wie bei allen
andern Übnngen, nackt nnd hatten sich die Hand nnd den Arm noch
mit harten Riemen krenzweis nmwnnden. Manche erhielten dabei
gefährliche Verletznngen; einige warfen Ströme von Blnt ans, viele
maßten vom Schonplätze weggetragen werden. Man erzählt von
einem Athleten, dem die Zähne eingeschlagen wnrden; er verbiß den
Schmerz, schlackte die Zähne hinnnter, and sein Gegner, der nnn sah,
daß sein Angriff nicht gewirkt hatte, hielt sich für verloren and erklärte
sich für besiegt. Anßer diesen Kämpfen fand anch noch das Springen
nach der Mnsik von Flöten and das Werfen mit einer metallnen Scheibe,
Diskos genannt, statt.
3.
- Der letzte Tag des Festes war znr Krönnng der Sieger bestimmt.
Diese geschah nnter dem Janchzen des ganzen anwesenden Volkes im
heiligen Haine nach vorhergegangnen prnnkvollen Opfern. Die
Sieger zogen prächtig gekleidet einher, mit Palmenzweigen in der
Hand; Flöten begleiteten den Zag. Einige Kämpfer saßen ans schönen
Pferden oder Wagen, die das Volk mit Blnmen bekränzte; der Name
des besten Länsers im Stadion wnrde znerst ansgernfen, and alles
erscholl von lantem Jabel. Der Preis war ein Kranz von Ölzweigen,
den die Richter den Siegern ans das Hanpt setzten; aber dieser Kranz
war der höchste Rahm in Griechenland, and die Mitbürger eines zn
Olympia Gekrönten sahen ihre Vaterstadt in ihm verherrlicht. Sie
holten ihn im Trinmphe ein, sangen ihm Loblieder and stellten seine
Bildsänle in Marmor zn Olympia ans, wo in folgenden Zeiten ihrer
viele Hnndert zn sehen waren. Des Siegers Name and Rahm ertönte
dnrch ganz Griechenland. Ein alter Grieche starb vor Frenden in der
Umarninng seines siegenden Sohnes, and bei seinem Begräbnis folgte
die ganze Versammlung der Griechen zu Olympia nach.
Diagoras aus Rhodos, ein edler Grieche, der selbst einmal als
Sieger gekrönt worden war, brachte in seinem Alter zwei seiner Söhne
nach Olympia, die die Kanipfbahn betraten nnd sich den Siegerkranz