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45. Prinz Eugen vor kelgracl.
L. Erks Deutscher Liederhort. Herausg. yon Franz M. Böhme. 2. Band.
Leipzig 1893. 8. 134.
1. Prinz Eugen, der edle Ritter,
Wollt' dem Kaiser wiedrum kriegen
Stadt und Festung Belgerad.
Er ließ schlagen einen Brucken,
Daß man kunnt Hinüberrucken
Mit d'r Armee wohl für die Stadt.
2. Als der Brucken nun war geschlagen,
Daß man kunnt mit Stuck und Wagen
Frei passiern den Donaufluß,
Bei Semlin schlug man das Lager,
Alle Türken zu verjagen,
Jhn'n zum Spott und zum Verdruß.
3. Am einundzwanzigsten August soeben
Kam ein Spion bei Sturm und Regen,
Schwur's dem Prinz'n und zeigt's ihm an,
Daß die Türken futragieren,
So viel als man kunnt verspüren,
An die dreimalhunderttausend Mann.
4. Als Prinz Eugenius dies vernommen,
Ließ er gleich zusammenkommen
Seine General und Feldmarschall.
Er tät sie recht instrugieren,
Wie man sollt' die Truppen führen
Und den Feind recht greifen an.
5. Bei der Parole tät er befehlen,
Daß man sollt' die Zwölfe zählen
Bei der Uhr um Mitternacht,
Da sollt' all's zu Pferde sitzen,
Mit dem Feinde zu scharmützen,
Was zum Streit nur hätte Kraft.
6. Alles saß auch gleich zu Pferde,
Jeder griff nach seinem Schwerte,
Ganz still ruckt' man aus der Schanz.
Die Musketier' wie auch die Reiter
Täten alle tapfer streiten;
's war fürwahr ein schöner Tanz!