Full text: Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten

39 I. Anhang. 
Wer Feuer t dem fliegen die Fun⸗ 
r m in die Augen. 
Je frömmer der Christ, je größer das Kreuz. un in bt u 
Christenthum vererbt sich micht. Wer e haben will, muß den Rauch 
D Feuer und Wasser sind gute Diener, aber 
schlimme Herren. 
Danlbar sein, bricht kein Bein. 60. Wer findet, ehe verloren wird, der stirbt, 
Kleine Diebe haͤngt man, große läßt man ehe er krauk wird. 100. 
laufen. Fische fangen und Vogelstellen verdarb schon 
Getreue Diener findet man nicht auf dem manchen Junggsellen. 
Trödelmarkt. Jribe Fssche, gute Fische. 
Ein Dienst ist des andern werth. urzer Flachs giebt aͤuch lange Faden. 
Gut Ding will Weile haben. Viel Fleiß und wenig Gewifsen macht den 
Zu geschehenem Ding soll man das Beste Beutel voll. 
reden. Dem Fleißigen guckt wohl der Hunger zu⸗ 
Es schlägt nicht immer ein, wenn's donnert. weilen ins Fenster, aber er darf ihm 
Ducaten werden beschnitten, Pfennige nicht nicht ins Haus kommen. 
Besser ein Flick, denn ein Loch. 
E. Juuchen läutet dem Teufel zur Messe. 
Ehre, dem Ehre gebührt. Mit Fragen kommt man durch die Welt. 
Wenn die Ehre einen Riß bekommt, so steht Wer lange fragt, giebt nicht gern. 
sie jedem offen. Der Frauen Auge kochet wohl. 119 
Ehrlich währt am längsten. 70. Fressen und Saufen macht die Aerzte reich · 
Gezwungener Eid ist Gott leid. Freud und Leid sind nahe Nachbarn. 
Eigen Lob stinkt, Freundes Lob hinkt, frem— Freunde in der Noth gehn zehne auf ein 
des Lob klingt. Loth, und so sie soll'n behülflich sein, 
Eile mit Weile. gehn zehne auf ein Quentelein. 
Was dem einen recht ist, ist dem andern Siedel der Topf, so blühet die Freundschaft. 
billig. n Freien ist wie Pferdekauf: Freier! thu die 
Man muß das Eisen schmieden, wenn's Augen auf. 
warm ist. Frieden ernährt, Unfrieden verzehrt. 
Was du thust, bedenke das Ende. risch gewagt ift halb gewonnen. 
Ende gut, alles gut. röhlich in Ehren soll niemand wehren. 
Erfahrung kommt mit den Jahren. romm sein ist zu allen Dingen gut. 
In der Ernte sind die Hühner taub. rüh auf und spät nieder, 
Es ist nichts so schlimm, es ist zu etwas Bringt verlornes Gut wieder. 120. 
gut. 80. Wenn der Fuchs Gänse fangen will, wedelt 
Es ist nichts so klar gesponnen, er mit dem Schwanze. 
Es kommt doch ans Licht der Sonnen. 
Wenn dem Esel zu wohl ist, gehter aufs G. 
Eis tanzen. Gaben macht der Wille gut. 
Ein Esel schimpft den andern Sackträger. Schnelle Gabe hat Gott lieb. 
Wer sich zum Esel macht, dem will jeder Es slog ein Gänschen wohl über den Rhein 
seinen Sack auflegen. und kam als Gigak wieder heim. 
Nach dem Essen sollst du stehen, Wenn der Gast am liebsten ist, soll er sich 
Oder tausend Schritt weit gehen. trollen. 
Wer will mit essen, muß auch mit dreschen. Ungebetene Gäste sitzen hinter der Thür. 
Wie einer isset, so arbeitet er. Guter Gast kommt ungeladen. 
Geschenktenn Gaul sieh nicht ins Maul. 
F. Geben ist seliger, denn nehmen. 
Wer da fällt, über den läuft alle Welt. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. 130. 
Je voller das Faß, je gelinder der Klang. Wer gern giebt, fragt nicht lange. 
Willst du nicht lernen mit der Feder schrei- GSebanen sind zollfrei, aber ang höllenfrei. 
ben, so schreib mit der Mistgabel. g0. Sebnlb berwinbel alles 
Viel Febdern machen ein Bett. Geduld frißt den Teufel. 
An den Federn erkennt man den Vogel. Mit Geduld und Zeit wird's Maulbeerblatt 
Dem fliehenden Feinde baue goldne Briden. zum Atlaskleid. 
Versöhnter Feindschaft und geflickter Freund. Wer sich in Gefahr begiebt, kommt darin um. 
schaft ist nicht zu trauen. Alte Geiße leden auch gern Salz. 
Wan muß die Feste feiern, wie sie fallen. Geiz ist die alles Uebels. 
Das Feuer, das mich nicht brennt, ösche De Geiz sammelt sich arm, die Milde giebt 
ich nicht. sich reich. 
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