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89. Belsazer.
1. Die Mitternacht zog näher schon;
In stummer Ruh lag Babylon.
2. Nur oben in des Königs Schloß
Da flackert's, da lärmt des Königs Troß.
3. Dort oben in dem Königssaal
Belsazer hielt sein Königsmahl.
4. Die Knechte saßen in schimmernden Reihn
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.
0.Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht';
So klang es dem störrigen Könige recht.
6. Des Königs Wangen leuchten Glut;
Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.
7. Und blindlings reißt der Mut ihn fort;
Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort,
3. Und er brüstet sich frech und lästert wild!
Die Knechteschar ihm Beifall brüllt.
0. Der König rief mit stolzem Blick;
Der Diener eilt und kehrt zurück.
10. Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt,
Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt.
N.Und der König ergriff mit frevler Hand
Einen heiligen Becher, gefüllt bis zum Rand.
12. Und er leert ihn hastig bis auf den Grund
Und rufet laut mit schäumendem Mund:
13. „Jehova! dir künd' ich auf ewig Hohn,
Ich bin der König von Babylon!"
14. Doch kaum das grause Wort verklang,
Dem König ward's heimlich im Busen bang.
15. Das gellende Lachen verstummte zumal;
Es wurde leichenstil! im Saal.