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166. Die Grute.
Der liebe Gott mit milder Hand
bedeckt mit Segen rings das Land;
schon steht die Saat in voller Pracht.
ein Zeuge seiner Güt' und Macht.
Nun ernie, Mensch, was du gesät,
sei froh und sprich ein fromm Gebet
und gib von dem, was dir verliehn,
auch deinen armen Brüdern hin!
So streust du neue Saaten aus,
und ew'ger Segen blüht daraus;
dann wird dein Herz voll Sonnenschein,
ein Erntefest dein CLeben sein. Robert Reinick.
167. Die Drei.
. Võglein im hohen Baum, 3. Wãsserlein fließt so fort,
klein ist's, ihr seht es kaum, immer von Ort zu Ort,
singt doch so schön, nieder ins Tal;
daß wohl von nah und fern dürstet nun Mensch und Vieh,
alle die Ceute gern kommen zum Bächlein sie,
horchen und stehn. trinken zumal.
2. Blümlein im Wiesengrund 4. Habt ihr es auch bedacht,
blühen so lieb und bunt, wer hat so schön gemacht
tausend zugleich; alle die drei?
wenn ihr vorübergeht, Gott der Herr machte sie,
wenn ihr die Farben seht, daß sich nun spät und früh
freuet ihr euch. jedes dran freu'.
Wilhelm Hey.
168. Der Hase und der Vuchs.
Ein Hase und ein Fuchs reisten beide miteinander. Es
war Winterszeit, es grünte kein Kraut, und auf dem Felde kroch
weder Maus noch Laus. „Das ist ein hungriges Wetter,“ sprach
der Vuehs zum Hasen, „mir sehnurren alle Qedurme zusammen.“ —
„Jawobl,“ antwortete der Hase, „es ist überall Dürrhof, und ieh
möehte meine eigenen Loffol fressen, wenn ieh damit ins Maul
langen könnte.“
So hungrig trabten sis miteinander fort. Da saben sie von
weitem ein Bauernmãdehen kommen, das trug einen Handkorb,
unde aus dem Korbe kam dem Fuehse una dem Hasen ein
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