Full text: [Teil 8 = 9. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 8 = 9. Schuljahr, [Schülerband])

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tungen abzuschließen (Wilhelm Meisters 
Wanderjahre; Faust). Lr starb am 
22. März 1832 und liegt in der Fürsten¬ 
gruft zu Weimar bestattet. 
53. Das Abendmahl des Lionardo 
da Vinci. 
Grimm, Brüder. Jakob Grimm 
wurde am -*. Januar *785, sein Bruder 
Wilhelm am 2$. Februar *786 zu 
Ljanau in dürstigen Verhältnissen ge¬ 
boren. Beide besuchten das Lyzeum 
in Gaffel und bezogen — Jakob *802, 
Wilhelm *80-* — die Universität 
Marburg zum Studium der Rechte. 
Jakob half dem großen Rechtslehrer 
Savigny *805 zu Paris bei wissen¬ 
schaftlichen Arbeiten, und schon hier 
vertiefte er sich in die altdeutsche Dich¬ 
tung. Im gerbst desselben Jahres 
wurde er in Gaffel angestellt, *808 
wurde er Privatbibliothekar des Königs 
J6rome, *809 Staatsratsauditeur. 
Wilhelm war nach kränklicher Jugend 
erst *809 genesen und wurde *8*-* 
Bibliothekar an der Lasseler Bücherei, i 
Um bei seinem innig geliebten Bruder, 
dem treuen Gefährten seiner Arbeiten ! 
zu bleiben, schlug Jakob eine Professoren¬ 
stelle zu Bonn aus und begnügte sich 
mit der Stelle des zweiten Bibliothekars 
zu Gaffel. Wilhelm heiratete *825 und 
bereitete so zugleich seinem Bruder, der 
weiter mit ihm zusammen wohnte, ein 
behagliches Heim. 
Beide Brüder folgten *830 einem 
Rufe nach Göttingen, beide gehörten 
zu den „Göttinger Sieben", die mann¬ 
haft Einspruch erhoben, als der König 
Ernst August von Hannover durch 
einen Staatsstreich das Staatsgrund¬ 
gesetz aufhob, beide kehrten, aus Han¬ 
nover ausgewiesen, nach Gaffel zurück, 
beide zog ein ehrenvoller Ruf des 
hochherzigen Königs Friedrich Wil¬ 
helm IV. von Preußen *8-** als Mit¬ 
glieder der Königlichen Akademie der 
Wissenschaften nach Berlin. Reiche 
Ehrungen wurden besonders dem ent- 
schiedneren und kräftigeren Jakob im 
Alter zuteil (*8-*8 Wahl ins Frank¬ 
furter Parlament). Wilhelm starb am 
*6. Dezember *859, Jakob am 20. Sept- 
tember *863. 
Die Brüder Grimm haben in ge¬ 
meinsamer Tätigkeit die wissenschaft¬ 
liche Erforschung des deutschen Volks¬ 
tums begründet. Zwar hatte jeder 
ein eignes Arbeitsgebiet (Jakob- 
Deutsche Grammatik, Deutsche Rechts¬ 
altertümer,Deutsche weistümer,Deutsche 
Mythologie; Wilhelm: Deutsche Melden- 
sage, Deutsche Runen, viele Ausgaben 
altdeutscher Gedichte), aber ihre be¬ 
deutsamsten Werke haben sie doch zu¬ 
sammen verfaßt (Kinder- und Haus- 
märchen, 2 Bände *8*2—*8*-*, 3. Band 
*822, Deutsche Sagen, 2 Bände *8*6 
bis *8*8, Deutsches Wörterbuch seit 
*85-*, nach dem Tode der Brüder 
Grimm von den bedeutendsten Ge¬ 
lehrten fortgesetzt und bis jetzt auf 
*2 fertige Bände von fast 30000 eng¬ 
gedruckten Spalten herangewachsen, ein 
Riesenwerk deutschen Fleißes und 
deutscher Gelehrsamkeit). 
-**. von den Märchen. 
on Herder, Johann Gottfried, 
wurde am 25. Aug. *7-*-* zu Mohrungen 
in Ostpreußen als Sohn des dortigen 
Kantors geboren. Erst nach Über¬ 
windung mancher Schwierigkeit gelang 
es ihm, im August 1762 zu Königsberg 
das Studium der Theologie beginnen 
zu können. Seinen Unterhalt gewann 
der Mittellose durch lehrende und be¬ 
aufsichtigende Tätigkeit am Lollegium 
Fridericianum; beeinflußt wurde er 
besonders durch Immanuel Kant und 
Johann Georg Hamann. 
Schon im November *76-* wurde er 
als Hilfslehrer an der Domschule und 
seit April *767 als Hilfsprediger nach 
Riga berufen, wo er bis zum Sommer 
*769 Mteb und seine ersten gründ-
	        
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