Full text: Für Tertia (Teil 4, [Schülerband])

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6. Das Hemd muß er haben, da rastet er nicht. 
Da gilt auch kein langes Besinnen, 
Den gotischen Zierat ergreift nun der Wicht 
Und klettert von Zinne zu Zinnen. 
Nun ists um den armen, den Türmer, getan! 
Es ruckt sich von Schnörkel zu Schnörkel hinan, 
Langbeinigen Spinnen vergleichbar. 
7. Der Türmer erbleichet, der Türmer erbebt, 
Gern gab er ihn wieder, den Laken. 
Da häkelt — jetzt hat er am längsten gelebt! — 
Den Zipfel ein eiserner Zacken. 
Schon trübet der Mond sich verschwindenden Scheins, 
Die Glocke, sie donnert ein mächtiges Eins, 
Und unten zerschellt das Gerippe. ®„< 
3. Der wilde Jäger. 
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1. Der Wild- und Rheingras stieß 
ins Horn: 
„Hallo, hallo zu Fuß und Roß!" 
Sein Hengst erhob sich wiehernd vorn, 
Laut rasselnd stürzt' ihm nach der 
Troß; 
Laut klifft' und klafft' es, frei von: 
Koppel, 
Durch Korn und Dorn, durch Heid 
und Stoppel. 
2. Vom Strahl der Sonntags¬ 
frühe war 
Des hohen Domes Kuppel blank. 
Zum Hochamt rüste dumpf und klar 
Der Glocken ernster Feierklaiu;. 
Fern tönten lieblich die Gesänge 
Der andachtvollen Christenmenge. 
Des Rechten Roß war Silbersblin¬ 
ken, 
Ein Feuerfarbner trug den Linken. 
4. Wer waren Reiter links und 
rechts? 
Ich ahn es wohl, doch weiß ichs nicht. 
Lichthehr erschien der Reiter rechts. 
Mit mildem Frühlingsangesicht. 
Graß, dunkelgelb der linke Ritter 
Schoß Blitz vom Aug wie Ungewitter. 
5. „Willkomnien hier zu rechter 
Frist, 
Willkommen zu der edeln Jagd! 
Auf Erden und im Himmel ist 
Kein Spiel, das lieblicher behagt." 
Er riefs, schlug laut sich an die Hüfte 
Und schwang den Hut hoch in die Lüfte. 
3. Rischrasch quer übern Kreuzweg 
gings 
Mit Horrido und Hussassa. 
Sieh da, sieh da kain rechts und links 
Ein Reiter hier, ein Reiter da ! 
6. „SchlechtstimmetdeinesHornes 
Klang," 
Sprach der zur Rechten sanften Muts, 
„Zu Feicrglock und Chorgesang. 
Kehrum! Erjagst dir heut nichts Guts.
	        
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