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Sinnsprüche.
2. Ist mir ein Blinder am Wege begegnet,
Streckt mir entgegen den Hut;
Hab’ ihm gegeben und hab’ mich gesegnet:
„Schäm dich! Wie hast du’s so gut!“
Aus „Bruchstücke aus der Kunst glücklich zu sein“. Unter dem Abend¬
stern, 17. Ausl. Stuttgart o. J., S. 169.
e) Spruch von Theodor Storni.
Vom Unglück erst
Zieh ab die Schuld! —
Was übrig ist,
Trag in Geduld!
Gedichte, 14. Ausl. Berlin 1904, S. 155.
f) Sprüche von F. W. Weber.
1. Eh’ du den Nebenmann verklagst,
Gib acht, daß du dich prüfst und fragst,
Ob des Vergehns, des du ihn zeihst,
Du selbst nicht zwiefach schuldig seist!
Herbstblätter, 15. und 16. Ausl. Paderborn 1905, 8. 147.
2. Wird dir dein Tagewerk zur Last,
Bist du nicht wert, dass du es hast.
Gedichte, 29. Ausl. Paderborn 1904, S. 156.