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rathe eine solche Pracht, daß z. B. einzelne mur-
rhenische Gefäße — sie hatten Ähnlichkeit mit
rmserem Porzellan — mit neun tausend Thalern
(nach unserem Gelde) bezahlt wurden, und einzelne
Tische mit 25 tausend Thalern. Elfenbein, Schild¬
patt, kostbare Steine rmd Gold wurden selbst an
den Wagen verschwendet. In der Kleidrmg über¬
trieb man es so, daß man wahrend einer Mahl¬
zeit wohl zehnmal wechselte; mancher der Römer
trug sogar die Schuhe mit Perlen und Edelsteinen
besetzt, manche der Römerinnen hatte einen Schmuck
an sich, der, nach unserem Gelde berechnet, wohl
eine halbe Million Thaler werth seyn mochte. Die¬
sem Aufwand entsprach der, in den köstlichsten und
mannichfaltigstcn Speisen und Getränken, und
was geschah erst von einem Caligula und ei¬
nem Nero? Ersterer hatte sogar Seeschiffe von
Cedernholz, deren Vordertheile mit kostbaren Stei¬
nen besetzt waren. Die Segel bestanden aus rei¬
chen Stoffen, und in sich selbst enthielt das Schiff
Speisesäle, Bäder, Bogengänge und Anlagen mit
Weinstöcken und Obstbäumen. Einstmals gab er
eine Mahlzeit, in der er den Tribut dreier Pro¬
vinzen verpraßte. Denn sie bestand vornehmlich
aus aufgelösten Perlen und ähnlichen Ingredienzien,
und hatte so eine Summe von 250 tausend Thaler
(nach unserem Gelde) erfordert.