174 Ortschaften im Zschopaugebiet.
Südlich von Zöblitz der düstere, sumpfreiche Kriegswald, durch
den die alte Straße über Rübenau nach Böhmen (über Netzschkau,
Göttersdorf, Rothenhaus, Görkau—Kommotau) führt, die als alter
Handelsweg nach Chemnitz von starken Burgen (Hradschin bei Rübenau,
-ber- und Niederlauterstein, Zschopau, Chemnitz) geschützt war.
Besnchenswert ist die Ruine Nieder - Lauterstem an der Schwarzen
Pockan und aufwärts an derselben bei Pobershau der romantische
Katzenstein. 1 ;
In der Nähe der Einmündung der Flöha in die Zschopau liegt
der Judustrieort Flöha (Name von Fleyh, d. H. Fluß), 1828 E.,
Sitz einer Amtshauptmannschaft, großer Baumwollspinnereien,
Holzschleifereien mit Pappenfabrikation, Dampfkesselfabrikation und
Ziegeleien. Flöha ist Eisenbahnknotenpunkt.
Orte im Zschopaugebiet.
4 Städte liegen unmittelbar an der Zschopau, 4 Städte rechts,
3 Städte links des Flusses. Die Industrie ist noch reichhaltiger,
daher die Städte reicher und größer, als im Flöhagebiete. Während
höhere Bildungsanstalten im Flöhagebiete fehlen, sind sie im Zschopau¬
gebiete mehrfach vertreten. Industrie ist: Bergbau, Spitzenklöppelei,
Posamentenfabrikation, Weberei in Jute, Baumwolle, Wolle, Leinen,
Seide, Strumpfwirkereien, Kattundruckereien, Färbereien, Maschinen¬
anstalten aller Art, Zigarren- und Zigarrettensabrikation u. s. w.
Orte rechts oder östlich der Zschopau:
Wiesenthal am Pöhlbach, teilt sich in Ober- und Unterwiesenthal.
Oberwiesenthal/ 1987 E., höchste sächsische und deutsche Stadt
(914 m hoch).
Unterwiesenthal, 886 E., in 866,6 m (Boden der Schule) See¬
höhe, mit Klöppelschulen, Posamenten- und Spitzenfabrikation, Gorl-
näherei, Darmsaiten- und Zündhölzer-, Steinnuß- und Stecknadel¬
fabrikation und einem Eisenhammer.
Geschichtliches: Oberwiesenthal. 1526 durch Bergleute entstanden. 1627
Stadtprivilegium. Früher starker Bergbau, seit 1567 gering, jetzt ganz aufgehört.
Vor dem 30jährigen Kriege stark bewohnt. 1851, 1862 und 1877 große Brände.
Unterwiesenthal bestand schon 1455.
Jöhstadt, 2326 E., an einem Nebenflüsse der Preßnitz, in ranker,
waldreicher Gegend, besitzt eine lebhafte Industrie in der Blumen-,
Zündhölzer-, Metallstauben-, Spitzen-, Weißwaren-, Spritzen- und
Pumpenfabrikation, in Tischlerei, Gorlnäherei und Klöppelei.
Seehöhe: Kirche 750,8 m.
Geschichtliches: Gründung 1517. Alter Name Josephsdorf (Jöstorf).
1540 heißt der Ort Jöhstadt. Klöppelschule 1839 begründet. Geburtsort des
geistlichen Liederdichters Andreas Gramer.