B. Lyrische Poesie
l. Geistliche und weltliche Lieder.
a. (KeistlicHe Fieöev.
Ergebung an Gott.
Paul Fleming.
Ich zieh' in ferne Lande,
Zu nützen meinem Stande,
An den er mich bestellt;
Sein Segen wird mich lassen,
Was gut und recht ist, fassen,
Zu dienen seiner Welt.
108.
In allen meinen Thaten
Laß ich den Höchsten raten,
Der alles kann und hat;
Er muß zu allen Dingen,
Soll's anders wohl gelingen,
Selbst geben Rat und That.
Nichts ist es, spät und frühe,
Um alle meine Mühe,
Mein Sorgen ist nmsunst;
Er mag's mit meinen Sachen
Nach seinem Willen machen,
Ich stell's in seine Gunst.
Es kann mir nichts geschehen,
Als was er hat gesehen
Und was mir selig ist;
Ich nehm' es, wie er's giebst,
Was ihm an mir geliebet,
Das hab' ich auch erkiest.
Ich traue seiner Gnaden,
Die mich vor allem Schaden,
Vor allem Übel schützt.
Leb' ich nach seinen Sätzen,
So wird mich nichts verletzen,
Nichts fehlen, was mir nützt.
Er wolle meiner Sünden
In Gnade mich entbinden.
Durchstreichen meine Schuld.
Er wird auf mein Verbrechen
Nicht stracks das Urteil sprechen
Und haben noch Geduld.
Bin ich in wilder Wüsten,
So bin ich doch bei Christen,
Und Christus ist bei mir;
Der Helfer in Gefahren,
Der kann mich doch bewahren,
Wie dorten, so auch hier.
Er wird zu diesen Reisen
Gewünschten Fortgang weisen,
Wohl helfen hin und her;
Gesundheit, Heil und Leben,
Zeit, Wind und Wetter geben,
Und alles nach Begehr.
Sein Engel, der Getreue,
Macht meine Feinde scheue,
Tritt zwischen mich und sie.
Durch seinen Zug, den frommen,
Sind wir so weit nun kommen
Und wißen fast nicht, wie.
Leg' ich mich späte nieder,
Erwach' ich frühe wieder,
Lieg' oder zieh' ich fort:
In Schwachheit und in Banden,
Und was mir stößt zu Handen,
So tröstet mich sein Wort.