Full text: Für mittlere Klassen (Theil 2, [Schülerband])

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Im verschwiegene Schos der Felse heimli gibohre, 
An de Wulke gsäugt, mit Dust und himmlischem Rege, 
Schlofsch e Bütschele-Chind in di'm verborgene Stübli 
Heimli, wohlverwahrt. No ni hen menschligi Auge 
Güggele dörfen und seh, wie schön mi Meiddeli do lit 
Im christalene G'halt und in der silberne Wagle, 
Und 's het no kei menschlig Ohr si Othmen erlustert, 
Oder si Stimmli gehört, si heimli Lächeln und Briegge. 
Numme stilli Geister, sie göhn uf verborgene Psade 
Us und i, sie ziehn di uf, und lehre di lause, 
Gen der e freudige Sinn, und zeige der nützligi Sache, 
Und 's isch au kei Wort verlöre, was sie der sage. 
Denn so bald de chaschst uf eigene Füeßlene furtcho, 
Schliefsch mit stillem Tritt us di'm christalene Stübli 
Barsis usen, und luegsch mit stillem Lächeln an Himmel. 
O, wie bisch so nett, wie hesch so heiteri Aeugli! 
Gell, do ussen isch hübsch, und gell, so hesch ders nit vorg'stellt? 
Hörsch, wie's Läubli ruuscht, und hörsch, wie d'Vögeli pfife? 
Io, de seisch: „I hörs, doch gangi witers und blieb nit. 
Freudig isch mi Weg, und alliwil schöner, wi witer!" 
Nei so lueg me doch, wi cha mi Meiddeli springe! 
„Chunnsch mi über," seits und lacht, ,,und Witt mi, so hol mi!" 
All'wil en andere Weg, und alliwil anderi Sprüngli! 
Fall mer nit sel Reinli ab! — Do Hemmers, i sag's jo, —■ 
Hani's denn nit gseit? Doch gauckelet's witers und witers, 
Groblet uf alle Vieren, und stellt si wieder uf d'Beinli, 
Schlieft in d'Hürst, — iez such mers eis! — bört güggelets use. 
Wart, i chumm! Druf rüefts mer wieder hinter de Bäume: 
„Roth, wo bin i iez!" — und het si urige Phatest. 
Aber wie de gohsch, wirsch sichtli größer und schöner. 
Wo di liebligen Othem weiht, se färbt si der Rase 
Grüner rechts und links, es stöhn in saftige Triebe 
Gras und Chrüter uf, es stöhn in frischere G'stalte 
Farbigi Blümli do, und d'Immli chömmen und fuge. 
's Wasserstelzli chunnt, und lueg doch, 's Wuli vo Todtnau! 
Alles will di beschauen, und alles will di bigrüße, 
Und di stündlich Herz git alli fründligi Rede: 
„Chömmet, ihr ordlige Thierli, do hender, esset und trinket! 
Witers goht mi Weg, Gsegott, ihr ordlige Thierli!" 
Rothet iez, ihr Lüt, wo üser Töchterli hi goht! 
Hender gmeint an Tanz und zu de lustige Bube? 
Z'Uzefeld vorbei gohts mit biwegliche Schritte 
Zue de schöne Buechen, und hört e heiligt Meß a. 
Gut erzogen ischs, und anders cha me nit sage. 
No der heilige Meß se seits: „Iez will i mi schicke, 
Aß ich witers chumm." — Iez simmer scho vornen an Schönau, 
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