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8. Nasch galoppiert' ein Graf
hervor,
Auf hohem Roß ein edler Graf.
Was hielt des Grafen Hand empor?
Ein Beutel war es, voll und straff.
„Zweihundert Pistolen sind zugesagt
Dem, welcher die Rettung der Armen
wagt!"
12. Und kühn in Gottes Namen
sprang
Er in den nächsten Fischerkahn;
Trotz Wirbel, Sturm und Wogen¬
drang
Kam der Erretter glücklich an.
Doch wehe! der Nachen war allzuklein,
Der Retter von allen zugleich zu sein.
9. Und immer höher schwoll die
Flut,
Und immer lauter schnob der Wind,
Und immer tiefer sank der Mut.
O Retter, Retter, komm geschwind!
Stets Pfeiler bei Pfeiler zerborst
und brach,
Laut krachten und stürzten die Bogen
nach.
10. „Hallo! Hallo! Frischauf
gewagt!"
Hoch hielt der Graf den Preis empor.
Ein jeder hörts, doch jeder zagt,
Aus Tausenden tritt keiner vor.
Vergebens durchheulte mit Weib und
Kind
Der Zöllner nach Rettung den Strom
und Wind.
11. Sieh, schlecht und recht, ein
Bauersmann
Am Wanderstabe schritt daher,
Mit grobem Kittel angethan,
An Wuchs und Antlitz hoch und hehr.
Er hörte den Grafen, vernahm sein
Wort
Und schaute das nahe Verderben
dort.
13. Und dreimal zwang er seinen
Kahn
Trotz Wirbel, Sturm und Wogcn-
drang;
Und dreimal kam er glücklich an,
Bis ihm die Rettung ganz gelang.
Kaum kamen die letzten in sichern
Port,
So rollte das letzte Getrümmer fort.
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14. „Hier, rief der Graf, mein
wackrer Freund!
Hier ist dein Preis — komm her,
nimm hin!"
Sag an, war das nicht brav gemeint?
Bei Gott! der Graf trug hohen Sinn;
Doch höher und himmlischer wahrlich
schlug
Das Herz, das der Bauer im Kittel
trug.
15. „Mein Leben ist für Gold
nicht feil.
Arm bin ich zwar, doch cß ich satt.
Dem Zöllner werd Enr Gold zu teil,
Der Hab und Gut verloren hat!"
So rief er mit herzlichem Biederton
Und wandte den Rücken und ging
davon.
Bürger.