Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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und kein Fuß tritt mehr auf sie; denn merke wohl, mein Kind, vergehest du 
auf der Erde, so entstehest du im Himmel, sagte der Vater; äber er wußte 
nicht, daß er weissagte; denn bald darauf starb das Kind. 
167. Elisabet Kulmann (1808 - 1825). 
Geboren zu St. Petersburg ein Wunderkind, das mit 1 Jahre schon ver— 
nehmliche Sätze sprach, sich frühzeitig 11 Sprachen aneignete, wovon sie 8 sprechen 
konnte und in dreien (Deutsch, Russisch, Italienisch) mit ihrem 11. Lebensjahre 
dichtete; von Goethe, Voß u. a. als ganz außergewöhnliches Talent anerkanut. 
Michel Angelo. 
Wem Gott ihn nicht verliehen, Sieh, wie ringsum gleich Steinen, 
Dem kann kein lebenlanges Geschnellet von der Schleuder, 
Bemühln, kein Rat, kein Beistaud Die abgeschlagnen Stücke 
Der Lehrer oder Freunde nund von ihm fliegen, 
Den Künstlersinn verschaffen: nd ihn mit einem Regen 
Er wird uns angeboren. Von Marmorstaub bedecken!. 
Es sieht mit hundert andern O sachte, Unvorsicht'ger! 
Der Dichter dich, o Sonne, Willst du durch Übereilung 
dich vergrößernd, Dein eignes Werk zerstören? 
em Horizonte nahen, Doch seht, schon trikt der Umriß 
Der einem Purpurfelsen Aus dem unförm'gen Blocke, 
Vicht selten gleicht, zu dem sich Schon sehen wir den weisen, 
Mit goldnem Schaum bedeckte, Den königlichen Seher 
Hochgehende Wogen brechen Voll Hoheit vor uns sitzen. 
Nicht er allein nur Der Bildner sieht sein glänzend, 
Entzücken bei dem Anblick; Gen Himmel schauend Auge, 
Doch nur im Dichter löset Sieht seiner Lippen Worte 
Dies Hochgefühl in Worte Und läßt sie bald uns hören. 
Sich auf, die seinen Lippen, Wir seh'n, es ist der Künstler 
Ein Honigstrom, entstürzen Kein Mensch mehr, wie die andern; 
Und Geist und verz der Hörer Ein dienend Werkzeug ist er 
Gewaltsam mit sich reißen — In seines Gottes ne 
Es hat kein Bild der Vorwelt ie Gottheit offenbaret 
Uns Mosis hohe Züge Sich uns durch ihn, er schlage 
Bewahret: Buonarotti In die geweihten Saiten, 
Sieht sie im Marmorblocke, 8 führ' den Meißel oder 
Der ungestalt vor ihm ruht. Den zauberischen Pinsel. 
Es setzt die sichere Linke Er selbst, ist nicht im stande 
Den Meißel an, und siehe, Uns Rechenschaft zu geben 
Wie die gewalt'ge Rechte Von dem, was in ihm vorgeht. 
Nun rastlos auf ihn losschlägt! 
* 
168. Friedrich Hölderlin (1770 1843). 
Friedrich Hölderlin, geboren zu Lauffen in Würtemberg, studierte in Tübingen 
Theologie, ward Bibliothekar in Homburg, verfiel in eine unheilbare Geistes— 
und starb in Tübingen. Er dichlete Oden und Elegien und den Roman 
yperion. 
Der Tod fürs Vaterland. 
Du kommst, o Schlacht! schon wogen die Jünglinge 
Hinab von ihren Hügeln, hinab ins Thal,
	        
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