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Das zweite Schuljahr.
Nun vergleicht einmal den Kopf der Ziege mit dem Kopfe des Schafes!
Was besitzt die Ziege am Kinn? Was trägt sie auf dem Kopfe? Was
fehlt dem Schafe?
Die Ziege sagt:
„Mit stolzem Sinn
Trag' unterm Kinn
Ich einen Bart
Nach meiner Art."
Im Walde wächst ein Pilz, der auch Ziegenbart genannt wird. (Vor-
zeigen.) Warum heißt dieser Pilz Ziegenbart? Wozu gebraucht die Ziege
die Hörner? Welche anderen Tiere haben Hörner? Auch manche Schafe
haben Hörner. Der Schafbock oder Widder trägt Hörner auf dem Kopfe.
(Vorzeigen eines Widderhorns.) Die Hörner des Widders sind gewunden
wie ein Schneckenhaus — schneckenförmig gewunden. In welcher
Richtung sind die Hörner der Ziege gebogen? Wozu gebraucht die Ziege
die Hörner? Wie ist sie demnach? Stößig, zänkisch. Das Schaf aber tut
niemand etwas zuleide. Ja, man kann mit dem Schafe machen, was man
will, es wehrt sich nicht, auch wenn es geschlagen und gestoßen wird; es
läßt sich ruhig gefallen, was die Menschen mit ihm tun — es ist ein
geduldiges Tier. — Zusammenfassung.
Wie heißen die jungen Schafe? die jungen Ziegen? Zicklein und
Lämmer sind liebe Tierchen, mit denen die Kinder gern spielen. In welcher
biblischen Geschichte wird uns von einem Zicklein erzählt?
Sprachübung.
a) Mündlich.
I. Schaf und Ziege sind Haustiere, denn sie werden vom Menschen
im Hause gehalten.
Beide sind Säugetiere, denn sie säugen ihre Jungen mit ihrer Milch.
Nicht nur das Schaf, sondern auch die Ziege ist ein Zweihufer;
denn beide haben an jedem Fuße zwei Zehen, die mit Hornschuhen
oder Läufen umkleidet sind.
Sowohl das Schaf, als auch die Ziege nährt sich von pflanzen-
kost. Da sie beide, wie das Rind, das Verschluckte wieder aus dem
Magen hervorwürgen und wieder kauen, so werden beide Wieder-
käuer genannt.
Die Ziege und das Schaf sind nahezu gleich groß, doch ist die
Ziege schlanker als das Schaf.
Schaf wie Ziege werden geschlachtet, denn nicht nur das Fleisch
und das Fell beider Tiere, sondern auch die Gedärme und der Talg
sind wertvoll. Das Fleisch derselben ißt man; ihre fjäute gerbt man
zu teder; aus den Gedärmen verfertigt man Violinsaiten, und aus dem
Talg bereitet man Kerzen und Seife.