Full text: [Abteilung 4 = Für Unter-Tertia, [Schülerband]] (Abteilung 4 = Für Unter-Tertia, [Schülerband])

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Anhang. III. 3. Wiederholung des im -Quarta-Kursus 
7. Abgelenkt zum zweitenmale, ward der Fluß herbeigezogen; 
Mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen. 
8. Und es sang ein Chor von Männern: „Schlaf in deinen Heldenehren! 
Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je das Grab Versehren!" 
9. Sangen's, und die Lobgesänge tönten fort im Gotenheere; 
Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! 
Andreas Hofer. 
Bon Julius Mosen. 
1. Zu Mantua in Banden 
Der treue Hofer war, 
In Mantua zum Tode 
Führt' ihn der Feinde Schar; 
Es blutete der Brüder Herz, 
Ganz Deutschland, ach, in Schmach und 
Schmerz! 
Mit ihm das Land Tirol. 
2. Die Hände auf dem Rücken, 
Andreas Hofer ging 
Mit ruhig festen Schritten, 
Ihm schien der Tod gering, 
Der Tod, den er so manches Mal 
Vom Jselberg geschickt ins Thal 
Im heil'gen Land Tirol. 
3. Doch als aus Kerkergittern 
Im festen Mantua 
Die treuen Waffenbrüder 
Die Hünd' er strecken sah, 
Da rief er aus: „Gott sei mit euch, 
Mit dem verratnen Deutschen Reich 
Und mit dem Land Tirol!" 
(20. Februar 1810.) 
Gedichte. Oldenburg, 1863. 
4. Dem Tanibour will der Wirbel 
Nicht unterm Schlegel vor, 
Als nun Andreas Hofer 
Schritt durch das finstre Thor. 
Andreas, noch in Banden frei, 
Dort stand er fest auf der Bastei, 
Der Mann vom Land Tirol. 
5. Dort soll er niederknieen; 
Er sprach: „Das thu' ich nit! 
Will sterben, wie ich stehe, 
Will sterben, wie ich stritt, 
So wie ich steh' aus dieser Schanz'; 
Es leb' mein guter Kaiser Franz, 
Mit ihm sein Land Tirol!" 
6. Und von der Hand die Binde 
Nimmt ihm der Korporal; 
Andreas Hofer betet 
Allhier zum letztenmal; 
Dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! 
Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr 
schlecht! 
Ade, mein Land Tirol!" 
Auf Scharnhorsts Tod. (28. Juni 1813.) 
Bon Ferdinand Max Gottfried v. Schenkendorf. Gedichte. Stuttgart, 1862. 
1. In dem wilden Kriegestanze 
Brach die schönste Heldenlanze, 
Preußen, euer General. 
Lustig auf dem Feld bei Liitzen 
Sah er Freihcitswaffen blitzen, 
Doch ihn traf der Todesstrahl. 
2. „Kugel, raffst mich doch nicht nieder! 
Dien' euch blutend, werte Brüder; 
Führt in Eile mich gen Prag! 
Will mit Blut um Östreich werben; 
Jst's beschlossen, will ich sterben, 
Wo Schwerin im Blute lag." 
3. Arge Stadt, wo Helden kranken, 
Heil'ge von den Brücken sanken, 
Reißest alle Blüten ab! 
Nennen dich mit leisen Schauern; 
Heil'ge Stadt, nach deinen Mauern 
Zieht uns manches teure Grab! 
4. Aus dem irdischen Getümmel 
Haben Engel in den Himmel 
Seine Seele sanft geführt 
Zu dem alten deutschen Rate, 
Den im ritterlichen Staate 
Ewig Kaiser Karl regiert. 
5. „Grüß' euch Gott, ihr teuern Helden, 
Kann euch frohe Zeitung melden: 
Unser Volk ist aufgewacht; 
Deutschland hat sein Recht gefunden, 
Schaut, ich trage Sühnungswunden 
Aus der heil'gen Opferschlacht!" 
6. Solches hat er dort verkündet, 
Und wir alle stehn verbündet, 
Daß dies Wort nicht Lüge sei. 
Heer, aus seinem Geist geboren, 
Jäger, die sein Mut erkoren, 
Wählet ihn zum Feldgeschrei!
	        
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