- 12 — 
Ma: Komana). b) in der Mitte Phrygien, in der ältesten 
Zeit bis zum Meer sich erstreckend, geteilt in Grofs- und Klein- 
phrygien und Lykaonien (SO). Stehende Königsnamen: 
Mid as und Gordios. Mit Adrastos, Sohn eines Midas, Enkel 
eines Gordios, erlischt zu Krösos Zeit das Geschlecht. Wich¬ 
tige Kultstätten, namentlich das Heiligtum der Göttermutter 
Kybele (= Aschera und Astarte) auf dem Dindymongebirge; 
ihre Priester die lärmenden Korybanten. 
Die Lyder entwickelten groise Industrie und kriegerische 
Kraft, verfielen aber bald einem üppigen, weichlichen Leben. 
Der Dynastie der Atyaden folgte die der Herakliden, deren 
letzter Kandaules um 730 von Gyges, dem Stifter der 
Dynastie der Mermnaden, getödtet ward. Gyges griff die 
Griechen im W. an und nahm Kolophon ein. Sein Sohn Ar dys 
eroberte Priene, wurde aber durch die Kimmerier auf 
Sardes beschränkt. Vergeblich bekämpften Sadyattes und 
dann sein Sohn Alyattes Milet. Der letztere, der Gründer 
der lydischen Macht, geriet mit dem König von Medien Kya- 
xares in Krieg, welcher nach einer Sonnenfinsternis 
(610) durch einen Frieden beendet ward (der Halys als 
Grenze festgesetzt). S. S. Kroisos (571), dessen Reichthum 
spriichwörtlich geworden (der Athener Solon), unterwarf die 
Griechen im W., unterlag aber 546 dem Perser Kyros (§ 27). 
5. Assyrien und Babylonien. 
§ 19. Assyrien im engeren Sinne lag auf der Ostseite 
des Tigris, im weiteren wurden auch Babylonien und Meso¬ 
potamien dazu gerechnet, welche das mittlere und untere 
Stufenland des Euphrat und Tigris bilden. Mesopotamien ist 
Wüste und grasreiche Steppe, die Tiefebene von Babylonien 
war durch die Ueberschwemmungen der beiden Flüsse und durch 
künstliche Bewässerung im Altertum eins der gesegnetsten Län¬ 
der. Durch seine Lage zwischen Hochländern und die Nähe 
des persischen Golfs, und durch seinen Reichtum an Producten 
musste dies Tiefland der Mittelpunkt des lebendigsten Verkehrs 
und Handels schon in ältester Zeit werden, wie denn das ge¬ 
waltige Babylon (Babel) an beiden Ufern des Euphrat (bei 
dem heutigen Flecken Hillah) die älteste Stadt der Erde ist. 
Die frühzeitige Kultur der Bewohner ist den semitischen aus 
dem nördl. Gebirgslande eingewanderten Chaldäern zuzu¬ 
schreiben (nach der heil. Schrift ist Babylons Gründer Nimrod. 
Einheimische Sagen von dem Fischtier Oannes und der Hut 
unter Xisuthros.) Das alte chaldäisch-babylonische Reich ist seit 
1250 den Assyrern unterworfen. ftuL 
§ 20. Das Volk der Assyrer, ebenfalls semitischen Ur¬ 
sprungs, stammte nach der biblischen Ueberlieferung von Ba-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.