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3. Auf! wirf dein schlechtes
Grämen,
Dein eitles Sorgen weg;
Verscheuche alle Schemen,
Die irren deinen Weg!
Du sollst im Lichte schreiten,
Und der dich freigemacht,
Das große Licht der Zeiten,
Schloß ewig deine Nacht,
4. Mag alles sinken, wanken
Dies Eine bleibet fest,
Gedanke der Gedanken,
Der nimmer sinken läßt:
Das große Licht der Zeiten,
Dein Heiland Jesus Christ,
Wird Strahlen um dich
spreiten,
Wo alles finster ist.
5. Dies wage fest zu fassen,
Dies halte treu und fest,
Den schwöre nie zu lassen,
Der nimmer dich verläßt:
Der dich mit seinem Blute
Erlöst aus Nacht und Wahn,
Will, daß mit hellem Mute
Du warrdelst deine Bahn.
Ernst Moritz Arndt.
4. Morgengebet.
1.O wunderbares, tiefes Schweigen,
Wie einsam ist's noch auf der Welt!
Die Wälder nur sich leise neigen,
Als ging' der Herr durchs stille Feld.
2. Ich fühl' mich recht wie neu geschaffen,
Wo ist die Sorge nun und Not?
Was mich noch gestern wollt' erschlaffen,
Ich schäm' mich des im Morgenrot.
3. Die Welt mit ihrem Gram und Glücke
Will ich, ein Pilger, frohbereit
Betreten nur wie eine Brücke
Zu dir, Herr, übern Strom der Zeit.
Joseph Freiherr von Eichendorff.
5. Mittagszauber.
Vor Wonne zitternd hat die Mittagsschwüle
Auf Tal und Höh in Stille sich gebreitet;
Man hört nur, wie der Specht im Tannicht scheitet,
Und wie durchs Tobel rauscht die Sägemühle.
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