Full text: [Teil 4 = (8., 9. und 10. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 4 = (8., 9. und 10. Schuljahr), [Schülerband])

Vorwort. 
Der ursprüngliche Plan zu diesem Lesebuche, das mit dem vor¬ 
liegenden Teile abschließt, dachte sich den Stoff in fünf Bände gegliedert, 
von welchen der vierte für die dritte, der fünfte für die beiden obersten 
Klassen bestimmt sein sollte. Wünsche, die den Herausgebern von vielen 
Seiten her geäußert wurden, führten zu dem Entschlüsse, sich auf vier 
Teile zu beschränken. Ich gestehe, daß ich zuerst nur zögernd diesem 
Gedanken gefolgt bin. Ter Vorwurf, der sich schon gegen den allzu großen 
Umfang des zweiten und dritten Teiles erhoben hatte, war dann für den 
vierten Teil mit um so größerer Bestimmtheit zu fürchten, weil es scheinen 
mußte, als ob sich hier der massenhaft andringende Stoff kaum in einen 
Band einzwängen lasse und doch auf der anderen Seite auch keine allzu 
große Einschränkung dulde, damit nicht dafür der neue Vorwurf bedenk¬ 
licher Unvollständigkeit eingetauscht werde. Indes waren die Gründe, 
welche statt fünf vier Bände verlangten, beachtenswert genug, um nicht 
überhört zu werden. In der That wird das Lesebuch in den Klassen, in 
welchen das Lesen zusammenhängender Werke beginnt, seine Alleinherrschaft 
im deutschen Unterrichte aufgeben und sich damit begnügen müssen, neben 
der nötigen Auswahl an Gedichten und schwierigen Prosastücken in der 
Aufeinanderfolge der Mitteilungen einen gewissen geschichtlichen Zusammen¬ 
hang zwischen dem Gelesenen herzustellen. Ein kleinerer vierter Teil, wie 
er ursprünglich geplant war, hätte vor allem die Aufgabe gehabt, der 
Vorführung größerer epischer Stücke zu dienen; es wäre dabei feine Be¬ 
stimmung gewesen, ausgedehnte Proben ans dem homerischen Epos und 
den deutschen Epen des Mittelalters vorzuführen. Natürlich war das, 
wenn man sich auf einen Band beschränkte, nicht mehr möglich; vielleicht 
ist es auch ratsamer, auf dieser Stufe zu den vollständigen Gedichten zu 
greifen, statt sich mit einigen Bruchstücken zu begnügen. Aus diesem Grunde 
wird man auch in diesem Bande vergeblich nach dem grundlegenden 
griechischen Epos und nach dem Nibelungenliede suchen. 
Der Stoff selbst des Schlußbandes war durch Gang und Inhalt 
der vorausgehenden Teile gewiesen. Wenn diese von der Familie durch 
die engere Heimat in das große Vaterland führten und zugleich bedacht 
waren, den Sinn für das Gute und Schöne in Leben und Dichtung 
zu wecken und zu vertiefen und dabei auch den Fortschritt in logischer 
Übung und Erkenntnis durch den richtigen Gang vorn Leichten zum 
Schwereren zu sichern, so mußte es sich in diesem Bande zuerst darum 
handeln, einzelne größere Erzählungen zu bieten, welche sich vielleicht 
als Vorbereitung zur Lektüre von Novelle und Roman denken lassen,
	        
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