Full text: [Abteilung 6 = Für Unter-Sekunda, [Schülerband]] (Abteilung 6 = Für Unter-Sekunda, [Schülerband])

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Anhang III. 5. Wiederholung des im Ober - Tertia - Kursus 
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Sammeln sich die Hausbewohner, 
Und das Stadtthor schließt sich knarrend. 
Schwarz bedecket 
Sich die Erde; 
Doch den sichern Bürger schrecket 
Nicht die Nacht, 
Die den Bösen gräßlich wecket; 
Denn das Auge des Gesetzes wacht. 
Heil'ge Ordnung, segenreiche 
Himmelstochter, die das Gleiche 
Frei und leicht und freudig bindet, 
Die der Städte Bau gegründet, 
Die herein von den Gefilden 
Rief den ungesell'gen Wilden, 
Eintrat in der Menschen Hütten, 
Sie gewöhnt zu sanften Sitten 
Und das teuerste der Bande 
Wob, den Trieb zum Vaterlande! 
Tausend fleiß'ge Hände regen, 
Helfen sich in munterm Bund, 
Und in feurigem Bewegen 
Werden alle Kräfte kund. 
Meister rührt sich und Geselle 
In der Freiheit heil'gem Schutz; 
Jeder freut sich seiner Stelle, 
Bietet dem Verächter Trutz. 
Arbeit ist des Bürgers Zierde, 
Segen ist der Mühe Preis; 
Ehrt den König seine Würde, 
Ehret uns der Hände Fleiß. 
Holder Friede, 
Süße Eintracht, 
Weilet, weilet 
Freundlich über dieser Stadt! 
Möge nie der Tag erscheinen^ 
Wo des rauhen Krieges Hori^^ 
Dieses stille Thal durchtoben; 
Wo der Himmel, 
Den des Abends sanfte Röte 
Lieblich malt, 
Von der Dörfer, von der Städte 
Wildem Brande schrecklich ftr^t! 
Nun zerbrecht mir das Gebäude, 
% Seine Absicht hat's erfüllt, 
Daß sich Herz und Auge weide 
An dem wohlgelungncn Bild. 
Schwingt den Hammer, schwingt, 
Bis der Mantel springt! 
Wenn die Glock' soll aufersWen, 
Muß die Form in Stücken gehen. 
Der Meister kann die Form zerbrechen 
Mit weiser Hand, zur rechten Zeit; 
Doch wehe, wenn in Flammenbächen 
Das glüh'nde Erz sich selbst befreit! 
Blindwütend mit des Donners Krachen 
Zersprengt es das geborstne Haus, 
Und wie aus offnem Höllenrachen 
Speit es Verderben zündend aus. 
Wo rohe Kräfte sinnlos walten, 
Da kann sich kein Gebild gestalten; 
Wenn sich die Völker selbst befreien, 
Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn. 
Weh, wenn sich in dem Uchoß der Städte 
Der Feuerzunder still gehäuft, 
Das Volk, zerreißend seine Kette, 
Zur Eigenhilfe schrecklich greift! 
Da zerret an der Glocke Strängen 
Der Aufruhr, daß sie heulend schallt 
Und, nur geweiht zu Friedensklängen, 
Die Losung anstimmt zur Gewalt. 
Freiheit und Gleichheit! hört man 
schallen: 
Der ruh'ge Bürger greift zur Wehr, 
Die Straßen füllen sich, die Hallen, 
Und Würgerbanden ziehn umher. 
Da werden Weiber zu Hyänen 
Und treiben mit Entsetzen Scherz; 
Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen, 
Zerreißen sie des Feindes Herz. 
Nichts Heiliges ist mehr, es lösen 
i Sich alle Bande frommer Scheu; 
Der Gute räumt den Platz dem Bösen, 
Und alle Laster walten frei. 
i Gefährlich ist's, den Leu zu wecken, 
Verderblich ist des Tigers Zahn; 
i Jedoch der schrecklichste der Schrecken, 
i Das ist der Mensch in seinem Wahn. 
Weh denen, die dem Ewigblinden 
Des Lichtes Himmelsfackel leihn! 
Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden 
! Und äschert Städt' und Länd^ein. 
Freude hat mir Gott gegeben! f 
Sehet! wie ein goldner Stern / N 
Aus der Hülse, blank und eben', 
Schält sich der metallne Kern. 
Von dem Helm zum Kranz 
Spielt's wie Sonnenglanj, 
Auch des Wappens nette Schilder 
Loben den erfahrnen Bilder. 
Hereiü! herein! 
* Gesellen alle, schließt den Reihen, 
Daß wir die Glocke taufend weihen! 
Concordia soll ihr Name sein. 
Zur Eintracht, zu herzinnigenidVereine 
Versammle sie die liebende Greine. 
Und dies sei fortan ihr Beruf, 
Wozu der Meister sie erschuf: 
Hoch überm niedern Erdeuleben 
Soll sie im blauen Himmelszelt, 
Die Nachbarin des Donners, schweben 
I Und grenzen an die SternenMlt, 
Cf 
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