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Anhang. HI. 5. Wiederholung deS im Ober-Tertia-Kursus
3. Wo die Reben dort glühen, dort braust der Rhein,
Der Wütrich geborgen sich meinte:
Da nahet es schnell mit Gewitterschein
Und wirft sich mit rüstigen Armen hinein
Und springt ans Ufer der Feinde.
Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
4. Was braust dort im Tale die laute Schlacht,
Was schlagen die Schwerter zusammen?
Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht,
Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
Und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt:
Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd.
5. Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winselnde Feinde gebettet?
Es zuckt der Tod aus dem Angesicht,
Doch die wackern Herzen erzittern nicht;
Das Vaterland ist ja gerettet!
Und wenn ihr die schwarzen Gefallenen fragt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.
6. Die wilde Jagd und die deutsche Jagd
Auf Henkersblut und Tyrannen! —
Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt;
Das Land ist ja frei, und der Morgen tagt,
Wenn wir's auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei's nachgesagt:
Das war Lützows wilde, verwegene Jagd.
Trompeter, blas!
Bon Karl Weitbrecht.
1. Trompeter, blas! An den Rhein, an den Rhein!
Hört ihr seine Wogen grollen?
Sie schießen dahin mit Gewitterschein,
Sie zürnen wie Donners Rollen,
Sie bäumen wie knirschende Rosse sich hoch:
„Wollen sehn, wer uns zwingt in das fremde Joch!"
Und das Echo der Felsen schmettert drein:
Blas, blas, Trompeter! Zum Rhein, zum Rhein!
2. Trompeter, blas! An den Rhein, an den Rhein!
Vernahmt ihr der Lorelei Singen?
„Ihr Büblein von drüben, willkommen fein!
Mein Liedlein soll lustig euch klingen!
Mein Brautlied, mein altes, das lautet: Tod!
Mein Brautkleid färb' ich mit Blute rot,