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er dann plötzlich still, so daß wir beinahe umstürzen. Mag er doch! Wir
halten unsern Hut und lassen uns gern gefallen, daß er das letzte Stäub¬
chen aus unseren Kleidern kehrt.
Jetzt hat der Wind eine Regenwolke im Fluge zerzaust und peitscht
ihr Naß uns stechend ins Gesicht. Doch darauf wieder Sonnenschein
und Ruhe.
So haben wir ein lichtes Buschholz gewonnen, in welchem kleine
freie Wiesenplätze mit niedrigem Buschwerk und Baumgruppen sich mischen.
Hier und da ragt auch eine grauverwitterte Steinklippe über den fast
ebenen Boden hervor, und in einigen kleinen flachen Einsenkungen des¬
selben stehen kleine Wasserlachen, von Weidengebüsch umgeben. Links
grenzt diese buschige Fläche an eine weite Feldflur und geht vor uns
allmählich in einen hohen Fichtenbestand über, welcher am Rande wie
gewöhnlich in Feldhölzern mancherlei Laubholzbäume in sich faßt. Der
Kampf in der Luft scheint beendet zu sein oder in den höheren Luft¬
schichten fortgesetzt zu werden. Denn nur noch hoch über uns sehen wir
lockeres, zerrissenes Gewölk langsam gen Morgen fliehen. Um uns strahlt
das blendende Abendsonnenlicht, nur auf Augenblicke von einer vorüber¬
ziehenden Wolke verhüllt.
Die hohen Pappeln, welche uns zur Rechten den Feldweg einfassen,
haben nur noch an der höchsten Spitze des schlanken Wipfels einen Busch
gelber Blätter. Fast nur die noch immer neue Blätter treibenden Gräser
und die dauerhaften Farnwedel grünen noch. Doch nein; auch die Maß-
liebe hat noch einige ihrer Blümchen für heute übrig behalten, und eine
unserer zierlichsten deutschen Pflanzen hat uns auf heute den Anblick
seiner schönen rosenroten Sternblümchen aufbehalten: das vom Volke
hoch in Ehren gehaltene Tausendgüldenkraut. Es steht versteckt zwischen
den verbleichenden Halmen hoher Gräser. An mehr trockenen Stellen
steht, zur Mumie geworden, aber ganz die lebendige Gestalt beibehaltend,
die distelähnliche, mit zahllosen stechenden Spitzen bewährte gemeine Eber¬
wurz. Sie ist aus derbem Stoff gewoben und wird noch ganz so aus¬
sehen wie heute, wenn ihr Nachkomme neben ihr schon wieder aufsprießt.
Im Grase versteckt finden wir sogar noch ein blühendes Dolden¬
gewächs. Freilich zeigt es nur kleine Dolden auf dem kaum fußhohen
Stengel. Es ist die Pimpinelle. Auch die Prünelle bekleidet, wie ihre
Gewohnheit ist, noch hier und da fußgroße Plätzchen und versucht noch
einmal zu blühen.
Aber die Tierwelt ist bis auf einige kleine Vögel, die verlassen in
den kahlen Büschen umherschlüpfen, so ziemlich ganz erstorben. Hier
und da fährt noch eine Feldmaus vor unserem Nahen eilig in ihr Loch,