fullscreen: Ergänzungsheft für das Großherzogtum Hessen (Erg.-H. 5)

mtier Land mit den nördlich und südlich gelegenen Ländern «binden. 
~ m1irken Kühnen durch das Thal der Witmlmg. Weschmtz, 
«Ihn Wetter und Selz gebaut; die .Maiu-Weser-Bahu' wt .übet 
h,n %Mn mit ber Weser. Große Schwierigkeiten mußten oft bet 
diesen Bahnbauten überwunden werden, da gebirgige Gegenden zu 
1 ItAnprLi itnh breite Mffe m überbrücken waren. Alle großern 
Stationen und Kreuzungspunkte der Bahnen sind nach wenigen Jahren 
rrte mit lebhafter Gewerbthatigkeit geworden^ Einfache, früher kaum 
gekannte Bauerndörfer, z. B. Pfungstadt, wurden zu Fabnfftadteu mit 
Luttndem Warenabsatz. Schon oon weitem geben dte ranchenden 
hoch aufragenden Schornsteine Zeugnis von bcm Leben, bas tn 
Fabrik dort herrschend ist. 
Zu 106. Justus Kievig. 
1 stu den bedeutenden Männern, die durch eine segensreiche Wirk¬ 
samkeit fick Verdienste um die Menschheit erworben haben gehört 
auck Justus Liebia. Wer kennt nicht den weltbekannten Lrebigschen 
Fleischertrakt! Justus Liebig wurde am K. Mat 1803 ^ Darmstadt 
aeboretx woselbst sein Vater eine Materialienhandlung besaß. Äcanche 
ber von ihm Ertaste* Farbstoffe, Firnisse und Lacke b-^ete Vater 
Liebia in seinem kleinen Laboratorium selbst, und ^ustus mochte 
qem bei dieser Arbeit zusehen und mithelfen. Diese Liebhabereien 
blieben aber nicht ohne Einfluß auf die Schularbeiten formal kam 
es sogar vor, daß während ber Unterrichtö|tunbe eine Inatternbe glatnrnc 
aus seiner Schulmappe schlug unb bie ganze Klaffe rn Schrecken^ »er. 
setzte. In seinem fünfzehnten Lebensjahre tarn Liebig zu einem 
Apotheker in Heppenheim in die Lehre. Dort konnte er stch, nach 
des Vaters Meinung, ungestört seinen Expenrmnten hrngeben. Mes 
that er auch; doch waren die Gegenstände der Versuche, Zeit und Ort 
ihrer Ausführung nicht imitier nach dem Geschmacke seines Lehrherrn. 
Einst wurde derselbe durch einen heftigen Knall aus dem Schlafe geweckt^ 
Er eilte die Treppe hinauf und fand feinen Lehrling in der qualmenden 
Stube, wo alles durcheinander lag und das Fenster aus das ^.ach 
aeschleudert war. Zur weitern Ausbildung besuchte Liebig einige ^zayre 
später die Universitäten Bonn und Erlangen Es war tm großes 
Glück für ihn, daß der Großherzog Ludwig I. sich Hr Kunst und 
Wissenschaft interessierte und sich seiner annahm; er ichickte 
Paris. Dort hatte Liebig das Glück, den berühmten Naturforscher 
Humboldt kennen zu lernen, der bald seine hohe Begabung erkannte 
und ihm ein Freund wurde. Humboldt ermutigte Liebig zu ne^ent 
Streben und machte die Öffentlichkeit auf die außergewöhnlichen 
Leistungen des jungen Chemikers aufmerksam. 
2. Im Jahre 1824 wurde Liebig Professor an der Universität 
Gießen. Das erste, was der junge Professor erstrebte, war die An¬ 
legung eines Laboratoriums; nach mehrern Jahren erreichte er auch,
	        
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