Full text: Für Quarta, Tertia und Sekunda (Teil 2, [Schülerband])

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Sie zwingt jetzt deines SeepterS Macht. 
Doch einer lebt noch, sie zu rächen, 
Dich kann mein Mund nicht glücklich sprechen, 
So lang des Feindes Auge wacht." 
3. Und eh' der König noch geendet, 
Da stellt sich, von Milet gesendet, 
Ein Bote dem Tyrannen dar: 
„Laß, Herr, des Opfers Düste steigen, 
Und mit des Lorbeers muntern Zweigen 
Bekränze dir dein festlich Haar! 
4. Getroffen sank dein Feind vom Speere- 
Mich sendet mit der frohen Märe 
Dein treuer Feldherr Polydor." 
Und nimmt aus einem schwarzen Becken, 
Noch blutig, zu der beiden Schrecken, 
Ein wohlbekanntes Haupt hervor. 
5. Der König tritt zurück mit Grauen. 
„Doch warn' ich dich, dem Glück zu trauen," 
Versetzt er mit besorgtem Blick. 
„Bedenk', auf ungetreuen Wellen, 
Wie leicht kann sie der Sturm zerschellen, 
Schwimmt deiner Flotte zweifelnd Glück!" 
6. Und eh' er noch das Wort gesprochen, 
Hat ihn der Jubel unterbrochen, 
Der von der Reede jauchzend schallt. 
Mit fremden Schätzen reich beladen 
Kehrt zu den heimischen Gestaden 
Der Schiffe mastenreicher Wald. 
7. Der königliche Gast erstaunet: 
„Dein Glück ist heute gut gelaunet, 
Doch fürchte seinen Unbestand! 
Der Kreter wafsenkund'ge Scharen 
Bedräuen dich mit Kriegsgefahren, 
Schon nahe sind sie diesem Strand." 
8. Und eh' ihm noch das Wort entfallen, 
Da sieht man's von den Schiffen wallen,
	        
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