Full text: [Untertertia, [Schülerband]] (Untertertia, [Schülerband])

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In die wilde Lust, 
In die Nacht, in den Sturm, in den 
Graus. 
2. Dringe durch, dringe durch 
Recht freudenvoll, 
Mein Lied, von der Burg 
In das Sturmgeroll! 
Verkünd' es weit durch die Nacht, 
Wo schwanket ein Schiff 
Durch die Flut entlang, 
Wo schwindelt am Riff 
Des Wanderers Gang, 
Daß oben ein Mensch hier wacht! 
3. Ein kräftiger Mann, 
Recht frisch bereit, 
Wo er helfen kann, 
Zu wenden das Leid 
Mit Ruf, mit Leuchte, mit Hand. 
Ist zu schwarz die Nacht, 
Ist zu fern der Ort, 
Da schickt er mit Macht 
Seine Stimme fort 
Mit Trost über See und Land. 
4. Wer aus Wogen schwebt — 
Sehr leck sein Kahn — 
Wer im Walde bebt, 
Wo sich Räuber nahn. 
Der denke: Gott hilft wohl gleich. 
Wenn das wilde Meer 
Schon hinunterschlingt, 
Wem des Räubers Speer 
In Pie Hüfte dringt, 
Der denk' an das Himmelreich! 
62. Abenoferer. 
Felix Dahn. 
1. Es lebt ein wundersames Leben \ 
eines Maienabends Dust, 
Die ew'ge Gnade fühl' ich schweben 
beglückend durch die weiche Luft. 
2. Sie breitet aus die milden 
Hände, 
Daß reicher Segen niederträuft, 
Daß Licht und Liebe sonder Ende 
Sich aus das Haupt des Menschen 
häuft. 
3. Des Himmels Schatz wird aus¬ 
gespendet: 
Das Herz faßt all die Fülle nicht, 
Es wird das Seligste verschwendet: 
Duft, Liebe, Wärme, Friede, Licht! 
63. Ostermorgen. 
Emanuel Geibel. 
1. Die Lerche stieg am Oster¬ 
morgen 
^nrpor ins klarste Luftgebiet 
^nd schmettert', hoch im Blau 
verborgen, 
Ein freudig Auferstehungslied. 
Und wie sie schmetterte, da klangen 
Es tausend Stimmen nach im Feld: 
Wach auf, das Alte ist vergangen, 
Wach aus, du froh verjüngte Welt!
	        
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