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I.' Epische Poesie. 
Die Fäuste zucken, und das Auge späht. 
Verscholl'ne Krieger sind's aus toten Zeiten, 
Die lautlos auf den schwarzen Rossen reiten, 
Bon Fahnenfetzen überweht. 
5. Die Schwerter blitzen fahl im Licht der Sterne, 
Die Hengste bäumen; aus verlorner Ferne 
Klingt's wie ein wimmernder Trompetenton — 
Wer ist der dort? Anklagend furchtbar schauen 
Die Augen unter schmerzverzog'nen Brauen — 
Er stieg zürn Kampf vom Frankenthron. 
6. Und seine Söhne stürmen an zum Streiten. 
Auf fahlen, zügellosen Rennern reiten 
Verrat und Lüge neben jenen her — 
Doch unverletzlich steht Ludwig, der Milde. 
Deckt ihn ein Cherub mit dem hellen Schilde? 
Der Feinde wucht'ger Hieb fällt leer. — 
7. Vielleicht geht Licht und Kraft von den Gestalten, 
Die neben ihm auf schlanken Rossen halten, 
Die königlichen, jüngsten Knaben zwei — 
Sie blieben treu. Wie kühn und frei sie schauen! 
Wie junggewaltig sich die Glieder bauen, 
Wie Edeltannen stehn im Mai! 
8. Sieh dort Lothar, den furchtbar Hochgemuten! 
Sein gülden Rüstzeug überrinnt, wie Bluten, 
Ein roter Mantel, der im Nachtsturm weht. 
Es ist sein Haupt verdammt sich rückzuwenden, 
Wo starr, mit drohend aufgehobnen Händen, 
Sein greiser Vater nickend steht... 
9. Pipin der Arge bricht nun ein vom Walde; 
Ein dumpfes Erzgedröhn geht auf der Halde — 
Er rast wie die Empörung der Natur. 
Er blitzt mit Blicken, die wie Flammen zehren, 
Er trotzt sich Gassen mit gezückten Speeren — 
Ein Blutquell zeichnet seine Spur- 
10. Die Stunde rinnt. — Die armen Schatten jagen 
Auf springt der Erdgrund — cs beginnt zu tagen — 
Krieger und Köu'ge sinken hin ins Nichts. 
Es stirbt die Nacht mit den entrückten Stimmen, 
Indes von den Vogesenhöhen glimmen 
Die Feuer ersten Morgenlichts ...