trat überhaupt äußerst anmafjenb gegen ihn auf. Jetzt hielt
es Columhus für nöthig, sich persönlich gegen die Anschuldi¬
gungen seiner Feinde zu vertheidigen. Er ließ seinen Bruder
Bartholomäus zurück, den er zum Oberbefehlshaber über seine
Colonie ernannte, nud eilte selbst uad; Spanien (März 1496),
wo er nach einer dreimonatlichere Fahrt, auf der er mit Hun-
gersnoth und Stürmen zu kämpfen hatte, endlich ankam.
Schon seine Gegenwart war hinreichend, die gegen ihn ange¬
brachten Beschuldigungen zu widerlegen. Der Körrig und die
Köuigiir nahmen ihn äußerst freundlich auf, und er gervann sich
besonders Beider Herzen durch die mitgebrachten Schätze (Gold¬
körner, Baumwolle rc.).
Jndeß gelang es doch feinen Feinden, die Ausrüstung einer
neuen Flotte fast zwei Jahre hindurch aufzuhalten.
59.
Dritte Reise.
1498—1500.
Coluurbus, von deur spanischeu Hofe zum Admiral von
Kastilien ernannt, lichtete mit 8 neuen Schiffen am 30. Mai
des Jahres 1498 vor Cadiz die Anker. Da nur Wenige sich
gefurrden chatten, welche Luft bezeigten, nach Weftindien zn
gehen; so war die Bemannung der Schiffe, auf des Columbus
eigenen Vorschlag, durch eine Anzahl Verbrecher ergänzt wor¬
den. Anfarrgs steuerte er mit seiner Flotte gegen Süden und
kam in die Nähe des Aequators. Hier herrschte aber eine völ¬
lige Windstille und eine so unerträgliche Hitze, daß der Lauf der
Schiffe westwärts gerichtet werden mußte. So entdeckte er
die Insel Trinidad, bei welcher sich der Orinoeo mit so
großer Gewalt in den Oeean stürzt, daß seine Schiffe fast zer-
trümmert worden wären; er selbst aber konnte sich nur mit Mühe
durch eine Meerenge retten, der er, ihres schrecklichen Ansehens
wegen, den Namen »Drachenschlund« gab. Aus der furcht¬
baren Gewalt des Orinocoströmes schloß er, daß dieser
von keiner Insel, sondern vom festen Larrde kommen müsse.
Gcschichtsfrcund HI. 17