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65. Kriegslied.
1870.
1. Empor, mein Volk! Das Schwert
zur Hand!
Und brich hervor in Haufen!
Vom heil'gen Zorn ums Vaterland
Mit Feuer laß dich taufen!
Der Erbfeind beut dir Schmach und
Spott,
Das Maß ist voll, zur Schlacht mit
Gott!
4. Schon läßt er klar bei Tag und
Nacht
Uns seine Zeichen schauen;
Die Flammen hat er angefacht
In allen deutschen Gauen.
Von Stamm zu Stamme lodert's fort:
Kein Mainstrom mehr, kein Süd
und Nord!
Vorwärts!
Vorwärts!
2. Dein Haus in Frieden auszubaun,
Stand all dein Sinn und Wollen,
Da bricht den Hader er vom Zaun,
Von Gift und Neid geschwollen.
Komm' über ihn und seine Brut
Das frevelhaft vergossne Blut!
Vorwärts!
3. Wir träumen nicht von raschem
Sieg,
Von leichten Ruhmeszügen;
Ein Weltgericht ist dieser Krieg
Und stark der Geist der Lügen.
Doch der einst unsrer Väter Burg,
Getrost, er führt auch uns hindurch!
Vorwärts!
5. Voran denn, kühner Preußenaar,
Voran durch Schlacht und Grausen!
Wie Sturmwind schwellt dein Flügel—
paar
Vom Himmel her ein Brausen;
Das ist des alten Blüchers Geist,
Der dir die rechte Straße weist.
Vorwärts!
6. Flieg, Adler, fliegl Wir stürmen
nach,
Ein einig Volk in Waffen,
Wir stürmen nach, ob tausendfach
Des Todes Pforten klaffen.
Und fallen wir: flieg, Adler, flieg!
Aus unsrem Blute wächst der Sieg.
Vorwärts!
Emanuel Geibel.
66. Deutsches Siegeslied.
(Weißenburg.)
1. Nun laßt die Siegsfanfaren schmettern
Und fallet ein im Jubelchor;
Denn hell aus dunkeln Schlachtenwettern
Stieg Deutschlands goldner Stern empor.
2. Der falsche Zauber brach in Stücke
An unsres Speeres Eichenschaft,
Dort welscher Trug und welsche Tücke,
Hier deutsche Treu' und deutsche Kraft.