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13. Mehr als die Lämmer sind dem Gotte wert
Die Jungfraun in der Jugend erstem Kranz;
Mehr als der Füllen auch hat er begehrt
Der Jünglinge im ersten Wafsenglanz.
14. O nicht umsonst, ihr Söhne, wäret ihr
Im Kampfe so von Gotteskraft durchglüht!
O nicht umsonst, ihr Töchter, fanden wir,
Rückkehrend, euch so wundervoll erblüht!
15. Ein Volk hast dn vom Fall erlöst, o Mars!
Von Schmach der Knechtschaft hieltest du es rein
Und willst dafür die Jugend eines Jahrs:
Nimm sie! Sie ist dir heilig, sie ist dein!"
16. Und wieder warf das Volk sich auf den Grund;
Nur die Geweihten standen noch umher,
Von Schönheit leuchtend, wenn auch bleich der Mund,
Und heil'ger Schauer lag ans allen schwer.
17. Noch lag die Menge schweigend wie das Grab,
Dem Gotte zitternd, den sie erst beschwor,
Da fuhr aus blauer Luft ein Strahl herab
Und traf den Speer und flammt' auf ihm empor.
18. - Der Priester hob dahin sein Angesicht,
Ihm wallte glänzend Bart und Silberhaar;
Das Auge strahlend von dem Himmelslicht,
Verkündet' er, was ihm eröffnet war:
19. „Nicht läßt der Gott von seinem heil'gen Raub;
Doch will er nicht den Tod, er will die Kraft;
Nicht will er einen Frühling welk und taub,
Nein, einen Frühling, welcher treibt im Saft.
20. Aus der Latiner alten Mauern soll
Dem Kriegsgott eine neue Pflanzung gehn;
Aus diesem Lenz, inkräft'ger Keime voll,
Wird eine große Zukunft ihm erstehn.
21. Drum wähle jeder Jüngling sich die Braut —
Mit Blumen sind die Locken schon bekränzt —
Die Jungfrau folge dem, dem sie vertraut!
So zieht dahin, wo euer Stern erglänzt!
22. Die Körner, deren Halme jetzt noch grün,
Sie nehmet mit zur Aussaat in der Fern',
Und von den Bäumen, welche jetzt noch blühn,
Bewahret euch den Schößling und den Kern!