3. Ich höre des gärenden Schlammes
Geheimnisvollen Ton,
Einsames Vogelrufen —
So war es immer schon.
4. Noch einmal schauert leise
Und schweiget dann der Wind;
Vernehmlich werden die Stimmen,
Die über der Tiefe sind.
5. Über du Heide.
1. Über die Heide hallet mein Schritt;
Dumpf aus der Erde wandert es mit.
2. Herbst ist gekommen, Frühling ist weit —
Gab es denn einmal selige Zeit?
3. Brauende Nebel geisten umher;
Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer.
4. Wär' ich hier nur nicht gegangen im Mai!
Leben und Liebe, — wie flog es vorbei!
Theodor Montane.
1819—1898.
Gedichte. 9. Auflage. Stuttgart u. Berlin 1902.
1. Einzug.
(16. Juni 1871.)
Und siehe da, zum drittenmal
Ziehen sie ein durch das große Portal;
Der Kaiser vorauf, die Sonne scheint,
Alles lacht, und alles weint.
Erst die Garde. Brigaden vier,
5 Garde und Garde-Grenadier':
Elisabether, Alexandriner,
Franziskaner, Augustiner,
Sie nahmen, noch nicht zufrieden mit Chlum,
Bei Privat ein Privatissimum.
10 Mit ihnen kommen, geschlossen, gekoppelt,
Die Säbel in Händen, den Ruhm gedoppelt,
Die hellblauen Reiter von Mars-la-Tour,
Aber an Zahl die Hälfte nur.
Garde vorüber. — Garde tritt an:
15 Regiment des Kaisers, Mann an Mann,