Full text: [Teil 8 = Klasse 2, [Schülerband]] (Teil 8 = Klasse 2, [Schülerband])

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Aber trimmte schrill in Angst und Pein, 
Treibt ein fremdes Schiff in unsern Hafen, — 
Meine Schwester kann so fest nicht schlafen, 
Daß sie träumt, wenn Preußens Adler schreien. 
Weißer Sand, den die Empörung bauscht, 
Wie des Wildfchwans zorngehob'ne Schwingen, 
Sollst die junge Tote zu uns bringen, 
Deren Ohr nach unsern Märschen lauscht. 
Kreise hoch mit ihr, ob Rauch und Dampf, 
Dort wo unsre alten Fahnen wehen — 
Ach, sie wird der Grenzmark Ebene sehen 
Ganz zerpflügt von unserm letzten Kampf — 
— Rinne, meines Bechers letzte Neige, 
Sag ihr: Noch ziehen auf der Niederung Wegen 
Unsre Pferde goldnen Erntesegen, 
Und nach Ähren greifen alle Zweige." 
Vas werke Heiäekraul. 
Sprach man zu mir, als ich sechzehn Jahr: 
„Merk dir den Spruch, der sicherlich wahr: 
Findest du weißes Heidekraut, 
Wirst du im selben Jahre noch Braut." 
Ging durch die Heide manchen Tag, 
Manche Stunde im Kraut ich lag, 
Sangen die Grillen und summten die Bienen, 
Glänzten die Brombeeren sonnbeschienen. 
Doch wie ich auch suchte und wie ich auch sah, 
Fand keine weiße Erika ... 
Wieder kam ich des Weges daher, 
Blaß mein Mund, mein Herz so schwer, 
Hatte den Blick zur Erde gewandt, 
Ringsum blühte das Heideland, 
Und am Feldstein ich blühen sah 
Weiß die verwunschene Erika. 
Und ich stand und blickte hinab, 
Grillen sangen am Hünengrab, 
Und mit heimlichen Stoßgebeten 
Hab' ich das weiße Kraut zertreten.
	        
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