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und polieren kann wie den Diamant. Zwölf Pfund dom härtesten
Buchenholz geben kaum so viel Hitze, als sieben Pfund der guten
Steinkohle. In Feuer fließt sie zu einer Art von Kuchen zusammen
und läßt wenig Asche und Schlacke zurück, da hingegen die minder
gute Schieferkohle mit einer lodernden Flamme leicht verbrennt und
viel Asche und Schlacken hinterläßt. Um den flammenden Wasser¬
stoff und den übelriechenden Schwefel ganz aus der Steinkohle zu
entfernen, verkohlt man sie noch einmal, d. h. man verbrennt sie
ohne Zutritt der Luft, wie das Holz im Meilerhaufen zu Kohle
verbrannt wird. So gewinnt man die Kochkohlen (Coaks), die im
kleinsten Raum den meisten Wärmestoff bergen.
Diese Kohle ist es besonders, welche den Schiffen und Wagen
Flügel gibt, die in den Fabriken arbeitet, welche Herd und Wohn¬
stube erwärmt und die Steinkohle selber aus der dunklen Tiefe her¬
vorholt. Die Kraft des erfinderischen Menschengeistes hat aber
auch den rußigen und schmutzigen Rauch der Steinkohle benutzt,
welcher eine Menge von Öl und Leuchtgas in sich birgt. Aus den
eisernen Röhren, in welchen man den Rauch gefangen hält, fließt
der dicke, schwere Theer, und es strömt auch das leichtluftige Gas
heraus, das in reinster, hellster Flamme die Nächte auf Erden er¬
leuchtet. In den Straßenlaternen, in den niedrigen Zimmern des
Arbeiters, in den Sälen der Fabriken und in den Prunkgemächern
der Paläste erglänzen die Gasflammen und machen die Nacht zum
Tage. So gleichen die schwarzen Diamanten noch mehr der Sonne,
als die weißen; denn sie geben zugleich Licht und Wärme.
Aber die Menschen verkennen oft ihre besten Freunde und
achten sie geringe. So ist auch das schwarze Gold, welches im
Bunde mit dem Eisen für den thatkräftigen Engländer das Mittel
geworden ist, mit welchem er die erkämpfte Weltherrschaft fort und
fort behauptet, anfänglich schnöde von ihm behandelt worden. Ums
Jahr 1316 wurden die ersten Steinkohlenblöcke von Newcastle nach
London gebracht und waren den Schmieden und Bauern als wohl¬
feiler Brennstoff sehr willkommen. Aber ihr dicker, schwarzer Rauch
veranlaßte fogar eine Bittschrift des Parlaments an den König
Eduard II, worin er gebeten wurde, den Gebrauch dieses pestilen-
zialischen Brennstoffes zu verbieten, wenn er den Reiz eines frischen
Gartens, den Vorzug eines reinen Antlitzes, die Annehmlichkeit
weißer Wäsche schätze und nicht wolle, daß seine loyalen Unter¬
thanen ersticken sollten. Der König verbot den Gebrauch dieser
lästigen und ungesunden Substanz. Aber Geldstrafen und selbst das
Zerstören der Herde und Öfen konnten nicht hindern, daß man die
wohlfeilen Steinkohlen bezog und gebrauchte. Endlich hörte der
Widerstand auf, als man sich überzeugte, daß niemand von den