Object: Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen (Teil 1)

Antonius und Oktavianns 
genossen sehr hoch. In den Winterquartieren während des Gallischen Krieges 
schrieb er u. a. über grammatische und stilistische Fragen. Die erhaltenen 
Werke über den Gallischen Krieg und den Bürgerkrieg zeigen dieselbe 
Klarheit und Sicherheit des Urteils wie seine Handlungen. 
3. Sallustius, der aus einer angesehenen plebejischen Familie stammte, 
nahm als Anhänger Casars am politischen Leben teil und beschäftigte sich 
mit geschichtlichen Studien. In seiner eigenen Darstellung nahm er sich 
Thukydides zum Vorbild. Erhalten sind nur zwei kleinere Werke über 
den Jugurthinischen Krieg und die Verschwörung des Katilina. 
Sie geben ein lebendiges Bild von den Zuständen seiner Zeit; doch leitete 
ihn in dem letzteren Werke die Tendenz, Cäsar gegen den Vorwurf, daß er 
zu den Katilinariern gehört habe, zu verteidigen. 
§ 46. Antonius und Oktavianus. 
1. Das zweite Triumvirat, 43. Gleich nach Cäsars Ermordung be- 
mächtigte sich sein Vertrauter M. Antonius der Papiere des Diktators 
und trat als Testamentsvollstrecker auf. Bei Cäsars Leichenfeier entflammte 
er das Volk zur Wut gegen die Mörder, so daß diese entweichen mußten. 
Dann übernahm er das Zisalpinische Gallien, um sich ein Heer zu bilden, 
Rom nahe zu sein und Cäsars Nachfolger zu werden. Cicero aber be- 
wirkte durch seine „Philippischen" Reden, daß der Senat ihn als Feind 
des Staates erklärte und die beiden Konsuln des Jahres 43 gegen ihn 
schickte. In ihrer Begleitung war der achtzehnjährige Oktavius, Cäsars 
Großneffe und Adoptivsohn (Stammtafel S. 116), als solcher G. Julius Cäsar 
Oktavianus genannt, der in seiner republikanischen Maske auch Cicero 
zu täuschen wußte. Die Konsuln besiegten Antonius bei Mutina, fielen 
aber beide. Dann übernahm Oktavianus den Oberbefehl; aber statt den 
Gegner zu verfolgen, einigte er sich mit ihm und Lepidus, dem Statt- 
Halter des Transalpinischen Galliens, zum zweiten Triumvirat. Jetzt 43. 
trat er als Cäsarrächer und Feind der Optimaten auf. Dieses zweite Triumvirat 
(triumviri reipublicae constitiiendae consulari potestate) erhielt seine amt- 
liche Bestätigung durch die Tributkomitien. Ihrer Feinde, der Optimaten, 
entledigten sich die Dreimänner durch Ächtungen. Viele Güter wurden 
wieder konfisziert und die Veteranen nach Snllas Vorbild mit Landgütern 
beschenkt. Auch Cicero fiel der Rache des Antonius zum Opfer. 
2. Der Todeskampf der Republik. Brutus und Kassius sammelten im 
Osten ein Heer und schlugen in Mazedonien ihr Lager auf. Bei Philippi 
wurden sie 42 von Antonius und Oktavianus besiegt und gaben sich nebst 42. 
vielen ihrer Anhänger selbst den Tod. Die Dreimänner teilten nun das 
Reich unter sich: Antonius bekam den Osten, Oktavianus Italien und den 
Westen, Lepidus Afrika. 
3. Ubergang zur Monarchie. Der schwache Lepidus wurde von Okta- 
vianns bald zur Abdankung gezwungen. Während dieser in Italien Ruhe
	        
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