Full text: [Teil 4 = Tertia, [Schülerband]] (Teil 4 = Tertia, [Schülerband])

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4. Vier Ströme brausen hinab in das Feld, 
Ihr Quell, der ist ewig verborgen; 
Sie fließen nach allen vier Straßen der Welt, 
Nach Abend, Nord, Mittag und Morgen; 
Und wie die Mutter sie rauschend geboren, 
Fort fliehn sie und bleiben sich ewig verloren. 
5. Zwei Zinken ragen ins Blaue der Luft,. 
Hoch über der Menschen Geschlechter, 
Drauf tanzen, umschleiert mit goldenem Duft, 
Die Wolken, die himmlischen Töchter. 
Sie halten dort oben den einsamen Reihn, 
Da stellt sich kein Zeuge, kein irdischer, ein. 
6. Es sitzt die Königin hoch und klar 
Auf unvergänglichem Throne, 
Die Stirn umkränzt sie sich wunderbar 
Mit diamantener Krone; 
Drauf schießt die Sonne die Pfeile von Licht, 
Sie vergolden sie nur, und erwärmen sie nicht. 
Friedrich Schiller. 
1( 37. Reitertied. 
1. Wohl auf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd! 
Ins Feld, in die Freiheit gezogen! 
Im Felde, da ist der Mann noch was wert, 
Da wird das Herz noch gewogen, 
Da tritt kein anderer für ihn ein, 
Auf sich selber steht er da ganz allein. 
2. Aus der Welt die Freiheit verschwunden^ ist, 
Man sieht nur Herren und Knechte; 
Die Falschheit herrschet, die Hinterlist 
Bei dem feigen Menschengeschlechte. 
Der dem Tod ins Angesicht schauen kann, 
Der Soldat allein, ist der freie Mann. 
3. Des Lebens Ängsten, er wirft sie weg, 
Hat nicht mehr zu fürchten, zu sorgen; 
Er reitet dem Schicksal entgegen keck, 
Trifft's heute nicht, trifft es doch morgen; 
Und trifft es morgen, so lasset uns heut 
Noch schlürfen die Neige der köstlichen Zeit!
	        
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