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Da brachte man die Märe in andrer Kön'ge Land.
Den Heimischen und Gästen gab er Ross' und Gewand.
8. Wen man finden mochte, der nach der Eltern Art
Ritter werden sollte, die edeln Knappen zart
Lud man nach dem Lande zu der Lustbarkeit,
Wo sie das Schwert empfingen mit Siegfried zu gleicher Zeit.
9. Man mochte Wunder sagen von dem Hofgelag.
Siegmund und Siegelind gewannen an dem Tag
Viel Ehre durch die Gaben, die spendet' ihre Hand:
Drum sah man viel der Fremden zu ihnen reiten in das Land.
10. Vierhundert Schwertdegen sollten gekleidet sein
Mit dein jungen Könige. Manch' schönes Mägdelein
Sah man an: Werk geschäftig; ihm waren alle hold.
Viel edle Steine legten die Frauen da in das Gold,
11. Die sie mit Borten wollten auf die Kleider näh'n
Den jungen stolzen Recken, das mußte so ergeh'n.
Der Wirt ließ Sitze bauen für manchen kühnen Mann
Zu der Sonnenwende, wo Siegfried Ritters Stand gewann.
12. Da ging zu einem Münster mancher reiche Knecht
Und viel der ebeiu Ritter. Die Alten thaten recht,
Daß sie den Jungen dienten, wie ihnen war gescheh'n.
Sie hatten Kurzweile und freuten sich, es zu seh'n.
13. Als man da Gott zu Ehren eine Messe sang,
Da hub sich von den Leuten ein gewaltiger Drang,
Da sie zu Rittern wurden, dem Ritterbrauch gemäß
Mit also hohen Ehren, so leicht nicht wieder geschäh's.
14. Sie eilten, wo sie fanden geschirrter Rosse viel.
Da ward in Siegmunds Hofe so groß das Ritterspiel,
Daß man erlösen hörte Pallas und Saal.
Die hochbeherzten Degen begannen fröhlichen Schall.
15. Von Alten und von Jungen mancher Stoß erklang,
Daß der Schäfte Brechen in die Lüfte drang.
Die Splitter sah man stiegen bis zum Saal hinan.
Die Kurzweile sahen die Fraun und Männer mit an.
16. Der Wirt bat es zu lassen. Man zog die Rosse fort;
Wohl sah man auch gebrochen viel starke Schilde dort
Und viel der edeln Steine aus das Gras gefällt
Von des lichten Schildes Spangen: die hatten Stöße zerschellt.