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Rber wo bin ich? Ls birgt sich der Pfad. Rbschüssige Gründe
hemmen mit gähnender Kluft hinter mir, vor mir den Schritt,
hinter mir blieb der Gärten, der Decken vertraute Begleitung,
hinter mir jegliche Spur menschlicher Hände zurück.
5 Bur die Stoffe seh' ich getürmt, aus welchen das Leben
keimet, der rohe Basalt hofft auf die bildende Hand.
Brausend stürzt der Gießbach herab durch die Binne des Felsen,
unter den Wurzeln des Baums bricht er entrüstet sich Bahn.
Wild ist es hier und schauerlich öd. Im einsamen Luftraum
io hängt nur der Rdler und knüpft an das Gewölke die Welt,
hoch herauf bis zu mir trägt keines Windes Gefieder
den verlorenen Schall menschlicher Mühen und Lust.
Bin ich wirklich allein? In deinen Rrmen, an deinem
Herzen wieder, Natur, ach! und es war nur ein Traum,
i5 der mich schaudernd ergriff mit des Lebens furchtbarem Bilde,'
mit dem stürzenden Tal stürzte der finstre hinab.
Beiner nehm' ich mein Leben von deinem reinen Rltare,
nehme den fröhlichen Mut hoffender Jugend zurück.
Ewig wechselt der Wille den Zweck und die Begel, in ewig
2o wiederholter Gestalt wälzen die Taten sich um.
Rber jugendlich immer, in immer veränderter Schöne
ehrst du, fromme Natur, züchtig das alte Gesetz,
immer dieselbe, bewahrst du in treuen Händen dem Manne,
was dir das gaukelnde Bind, was dir der Jüngling vertraut,
25 nährest an gleicher Brust die vielfach wechselnden Rlter:
unter demselben Blau, über dem nämlichen Grün
wandeln die nahen und wandeln vereint die fernen Geschlechter,
und die Lonne Homers, siehe! sie lächelt auch uns.
79. Die Macht der Gesanges.
30 Ein Begenstrom aus Felsenriffen,
er kommt mit Donners Ungestüm,
Bergtrümmer folgen seinen Güssen,
und Eichen stürzen unter ii)m;
erstaunt, mit wollustvollem Grausen
35 hört ihn der Wanderer und lauscht,
er hört die Flut vom Felsen brausen,
doch weiß er nicht, woher sie rauscht:
so strömen des Gesanges Wellen
hervor aus nie entdeckten (Quellen.
verbündetmitdenfurchtbarn Wesen,
die still des Lebens Faden drehn,
wer kann des Sängers Zauber lösen,
wer seinen Tönen widerstehn?
Wie mit dem Stab des Götterboten
beherrscht er das bewegte herz:
er taucht es in das Beich der Toten,
er hebt es staunend himmelwärts
und wiegt es zwischen Ernst und Spiele
auf schwanker Leiter der Gefühle.