viel goldne Bilder sah ich um mich schweben -
das schöne Traumbild wird zur Totenklage. —
Mut! Mut! — Mas ich so treu im Herzen trage,
das muß ja doch dort ewig mit mir leben! —
Und was ich hier als Heiligtum erkannte,
wofür ich rasch und jugendlich entbrannte,
ob ich's nun Freiheit, ob ich's Liebe nannte:
Uls lichten Seraph seh' ich's vor mir stehen,- —
und wie die Zinne langsam mir vergehen,
trägt mich ein hauch zu morgenroten höhen.
122. Lützows wilde Jagd.
was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?
hör's näher und näher brausen.
Ts zieht sich herunter in düsteren Ueihn,
und gellende Hörner schallen darein
und erfüllen die Seele mit Grausen.
Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt:
Das ist Lützows wilde verwegene Jagd.
Was zieht dort rasch durch den finstern Wald
und streift von Bergen zu Bergen?
Ts legt sich in nächtlichen Hinterhalt,-
das Hurra jauchzt, und die Büchse knallt,
es fallen die fränkischen Schergen.
Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt:
Vas ist Lützows wilde verwegene Jagd.
Wo die Ueben dort glühen, dort braust der Uhein,
der Wütrich geborgen sich meinte;
da naht es schnell mit Gewitterschein
und wirft sich mit rüst'gen Urmen hinein
und springt ans Ufer der Feinde.
Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt:
Vas ist Lützows wilde verwegene Jagd.
Was braust dort im Tale die laute Schlacht,
was schlagen die Schwerter zusammen?
Wildherzige Ueiter schlagen die Schlacht,
und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht
und lodert in blutigen Flammen.