Full text: Poesie (A, [Schülerband])

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Durch Grgelton und Lchall der Glocken 
vernimmst du deines Volks Frohlocken? 
Den heilruf deiner Fürstenschar? 
Sie bringen dir der Eintracht Zeichen, 
die heil'ge Krone sondergleichen 
der Herrschaft güldnen Hpfel dar. 
Ruf Recht und Freiheit, Kraft und Treue 
erhöhn sie dir den Stuhl aufs neue, 
drum Barbarossas Rdler kreist, 
daß du, vom Fels zum Meere waltend, 
des Geistes Banner hoch entfaltend, 
die Hüterin des Friedens seist. 
Drum wirf hinweg den Witwenschleier! 
Drum schmücke dich zur hochzeitsseier, 
o Deutschland, mit dem grünsten Kranz! 
Flicht Myrten in die Lorbeerreiser! 
Dein Bräut'gam naht, dein Held und Kaiser, 
und führt dich heim im Liegesglanz. 
158. Lila mors mit. 
Der schnellste Reiter ist der Tod,' 
er überreitet das Morgenrot, 
des Wetters rasches Blitzen, 
sein Roß ist fahl und ungeschirrt, 
die Lonne schwirrt, der Pfeil erklirrt 
und muß im herze sitzen. 
Durch Ltadt und Dorf, über Berg und Tal, 
im Morgenrot, im Rbendstrahl 
geht's fort in wildem Jagen. 
Und wo er floh mit Ungestüm, 
da schallen die Glocken hinter ihm, 
und Grabeslieder klagen. 
Er tritt herein in den Prunkpalast, 
da wird so blaß der stolze Gast 
und läßt von wein und Buhle. 
Er tritt zum lustigen hochzeitsschmaus, 
ein Windstoß löscht die Kerzen aus, 
bleich lehnt die Braut im Stuhle.
	        
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