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j) Der Kreuzzug.
A. Darbietung: Zu dieser Zeit hatte der Sultan Saladin von
Ägypten Jerusalem erobert. Da beschlossen die ersten Fürsten der
Christenheit einen Kreuzzug. Der König Richard Löwenherz von Eng-
land und Philipp August von Frankreich nahmen das Kreuz. Vor allen
aber betrat Friedrich Barbarossa noch einmal die Heldenbahn seiner
Jugend. Er ließ in Deutschland seinen Sohn Heinrich als Stellvertreter
zurück und zog mit einem glänzenden Heere über Konstantinopel nach
dem heiligen Lande. Trotz vieler Schwierigkeiten erreichte er die Land-
schast Cicilien und den Fluß Kalikadnus oder Saleph. Hier wurde
eine Brücke über den Fluß geschlagen. Dem alten Helden dauerte das
zulange. Er spornte sein Roß in die Flut, um den Fluß zu durch-
schwimmen, die Wasser rissen ihn hinweg, und nur sterbend vermochten
ihn die Seinen aus den Wellen zu retten. Das geschah im Jahre 1190.
B. Vertiefung: Zur Zeit Friedrich Barbarossas ging es dem
Königreiche Jerusalem sehr schlecht. Inwiefern? (Anschreiben des Namens.)
Der neue Entschluß in der Christenheit! Es kam zum dritten Kreuzzuge.
Gebt an, wer sich demselben anschloß! Erklärt den Beinamen „Löwen-
herz". Kaiser Friedrich hatte in seiner Jugend schon einen Kreuzzug
mitgemacht. Erzählt kurz von demselben? (Seite 140.) Wie Barbarossa
seine Angelegenheiten in Deutschland ordnete! Der Weg seines Kreuz-
Heeres! Zeigt denselben! Welche Schwierigkeiten stellten sich ihm wohl
in den Weg? (Treulose Bevölkerung im oströmischen Reiche. Hunger.
Durst. Überfälle der Türken.) Die Landschaft Cicilien! Der Fluß!
(Anschreiben der Namen.) Das Alter des Kaisers! (70 Jahre.) Sprecht
über das Ende des Kaisers! Ein kampffroher Held seiner Zeit, ist ihm
auch kein ruhiges Ende beschieden. In welche Stimmung wurde nun
das Heer versetzt? Wie sah es wohl in Deutschland aus, als die Kunde
von dem Tode Friedrichs dorthin kam? (Trauer bei allen Freunden
eines geeinten, mächtigen Reiches, Frohlocken bei den Reichsfeinden, Un-
ruhen gegen den Statthalter Friedrichs.) Wollt ihr noch etwas fragen?
C. Übung: Erzählt von dem Kreuzzuge Friedrich
Barbarossas und seinem Ende!
EinPrägung.
Zur Belebung.
Schwäbische Kunde.
Als Kaiser Rotbart lobesam Nun war ein Herr aus Schwabenland,
Zum Heil'gen Land gezogen kam, Von hohem Wuchs und starker Hand;
Da mußt' er mit dem frommen Heer Das Rößlein war so krank und schwach,
Durch ein Gebirge, wüst und leer. Er zog es nur am Zaume nach;
Daselbst erhnb sich große Not; Er Hütt' es nimmer ausgegeben,
Viel Steine gab's und wenig Brot, Und kostet's ihn das eigene Leben.
Und mancher deutscher Reitersmann So blieb er bald ein gutes Stück
Hat dort den Trunk sich abgetan. Hinter dem Heereszug zurück.
Den Pferden war's so schwach im Magen, Da sprengten plötzlich in die Quer
Fast mußte der Reiter die Mähre tragen. — Fünfzig türkische Reiter daher;