6. Und wieder Monde. Grau-Herbstestag
liegt über Lund und Meer,'
drei schiffe mit mattem Uuderschlag
rudern heimwärts drüber her.
Bchwarz hängen die Wimpel; auf Vrömsebro-Moor
Jung-Harald liegt im Blut, —
wer bringt die Kunde vor Königs Ghr?
Keiner hat den Mut.
7. Thyra vanebod schreitet hinab an den Btrand,
sie hatte die Begel gesehn;
sie spricht: „Und bangt sich euer Mund, —
ich meld' ihm, was geschehn."
Ublegt sie ihr rotes Korallengeschmeid'
und die Gemme von Gpal,
sie kleidet sich in ein schwarzes Kleid
und tritt in hall' und Baal.
8. In hall' und Baal! Un Pfeiler und wand
Goldteppiche ziehen sich hin.
Bchwarze Teppiche nun mit eigener Hand
hängt drüber die Königin,
und sie zündet zwölf Kerzen; ihr flackernd Licht,
es gab einen trüben Bchein,
und sie legt ein Gewebe, schwarz und dicht,
auf den Btuhl von Elfenbein.
9. Eintritt Gorm Grymme. Es zittert sein Gang,
er schreitet wie im Traum,
er starrt die schwarze hall' entlang,
die Lichter, er sieht sie kaum.
Lr spricht: „Ls weht eine Bchwüle hier,
ich will an Meer und Btrand;
reich' meinen rotgoldenen Mantel mir,
und reiche mir deine Hand!"
10. Bie gab ihm um einen Mantel dicht,
der war nicht golden, nicht rot;
Gorm Grymme sprach: „was niemand spricht,
ich spreche es: er ist tot."