Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

137. Ausfahrt 
Berggipfel erglühen, 
Waldwipfel erblühen, 
vom Lenzhauch geschwellt; 
Zugvogel mit Singen 
erhebt seine Schwingen, 
ich fahr' in die Welt. 
Mir ist zum Geleite 
in lichtgoldnem Meide 
Frau Sonne bestellt; 
sie wirft meinen Schatten 
auf blumige Matten, 
ich fahr' in die Welt. 
Mein Hutschmuck die Rose, 
mein Lager im Moose, 
der Himmel mein Zelt: 
mag lauern und trauern, 
wer will, hinter Mauern, 
ich fahr' in die Welt! Viktor v. Scheffel. 
>38. Frühlingsglaube. 
1. Die linden Lüfte sind erwacht, 
sie säuseln und weben Tag und Nacht, 
sie schaffen an allen Enden. 
O frischer Duft, o neuer Klang! 
Nun, armes Herze, sei nicht bang! 
Nun muß sich alles, alles wenden. 
2. Die Welt wird schöner mit jedem Tag, 
man weiß nicht, was noch werden mag, 
das Blühen will nicht enden. 
Es blüht das fernste, tiefste Tal: 
Nun, armes Herz, vergiß der Qual! 
Nun muß sich alles, alles wenden. 
Ludwig Uhland.
	        
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