Full text: Gott und Menschenleben, Natur und Jahreslauf (Theil 1, [Schülerband])

152. 
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die Schwarmbienen sich gleich an den neuen Ort gewöhnen. In dem 
Mutterstocke schlüpfen jeden Augenblick junge Bienen aus, weßhalb der— 
selbe nach etwa 14 Tagen fast eben so volkreich wieder dasteht, wie 
vorher. Nicht selten fährt darum auch noch ein zweiter, zuweilen sogar 
noch ein dritter Schwarm aus. 
152. Die Ameisen. 
Die Ameisen haben mit den Bienen viel Sehnlichkeit, nur 
daß sie keinen Honig und kein Wachs sammeln, daß sie also 
mit ihrem Hleibe niebht den Menschen, sondern nur sich selbst 
dienen. Zwar verzehren sie viele schädliche Insekten, und ihre 
Puppen dienen einer Menge von Singvögeln zur Nahrung; aber 
wir sorgen debhbalb doch vieht für sie, wie für die Bienen. Ja, die 
Ameisen werden uns, noch mehr aber den Bewolnern der heiben 
Länder oft sehr beschwerlich, indem sie sich in dié Nohnungen 
drängen, nach Pleich oder nach allerlei süben Dingen suchen und 
diejenigen, velehe ihnen in den Veg kommen, heftig beiben oder, 
was eben so weh thut, mit ihrem scharfen Saft bespritzgen. Dab 
aber die Ameisen Körner sammeln und als Vorrath für den 
Winter aufspeichern, ist gänzlich unwahr. Dine Ameise fribt 
niemals Getreide, und im Ninter bedarf sie keines Putters, weil 
sio gleich den übrigen Insekten erstarrt. 
Jedes Kind weib, daß wir uns darum Kühe halten und sie 
soxgsaltig pflegen und füttern, weil sie uns Mileb geben. Mie 
wirst du dieh aber vundern, venn du börst, dab aueh die 
Ameisen ihre Milehküheé baben! Sie sind ganz klein und 
zitzen oft in grober Menge um die Zweige des Hollunders, der 
Rosen und anderer Gewächse; ja, eine Irt lebt sogar unter der 
Erde an den Wurzeln des Grases. Wir nennen sie Blattläuse. 
Sie steoken ihren feinen Saugstachel in die jungen Priebe der 
Pflanzen und gaugen ihnen den Saft aus. Suf brem Bücken 
stehen zwei Röhrehen, dureh welehe sie von Zeit zu Zeit ein 
süßes Lröpfehen herauslassen. Dieses Lröpfeben ist die Milech, 
welehe die Ameisen begierig einsaugen. Sie streifen darum überall 
umber, eine Blattlausseerde aufzusuchen. Haben sie eine solche 
gefunden, so hüten sie dieselbe sorgfältig und vertheidigen sie 
tapfer gegen fremde Ameisen. Menn sie Rungrig sind, so gehen 
sie zu einer Blattlaus und berühren sie mit den Fühlbörnern. 80 
gleieh läbßt die Blattlaus ein süßes Lröpfehen heraus, velchbes die 
weise vwegnimmt und verschluckt. Dieses Alles kannst du selbst 
sehen, wenn du Blattläuse aufsuehst, die auf einem Rosenzweige 
zitzenn Da wirst du seben, wie die Ameisen bei ihren Mlehkühen 
umhergehen und sie hüten 
Aber bie thun noob mehr. Menn ein Zweig, an dem die 
Blattläuss sitzen, nicht gar zu hoch ist, so bauen sie sogar eine 
Mauer von Eide hberum. Unter dieser Mauer sitzt die ganze Blatt-
	        
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