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10. In der Tiefe meines Kerkers
Hab' ich ohne Mantel heut gefroren ...
Eia Weihnacht! Eia Weihnacht!
Heute wird der Welt das Heil geboren!“
11. „Eia Weihnacht! Eia Weihnacht!“
Hundert Bettler strecken jetzt die Hände:
„Gib uns Mäntel! Gib uns Röcke!
Sei barmherzig! Gib uns deine Spende!“
12. Eine Spange löst der Kaiser
Sacht. Sein Purpur gleitet, gleitet, gleitet
über seinen sünd'gen Bruder,
und der erste Bettler steht bekleidet ...
13. Eia Weihnacht! Eia Weihnacht!
Jubelt Erd' und Himmelreich mit Schallen.
Glorie! Glorie! Friede! Freude!
Und am Menschenkind ein Wohlgefallen!
15. Der Ottelsund.
Von Martin Greif.
Gesammelte Werke. 1. Band. Gedichte. 6. Auflage. Leipzig 1895. 8. 264.
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Herr Otto hatte hoch im Nord'
Der Dänen Heer geschlagen
Und siegreich bis zum Limfiord
Das Reichspanier getragen.
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Nun eilt er an den Strand heran
Mit seinen Heergesellen
Und schauet vor sich aufgetan
Den Sund und seine Wellen.
Dort, wo er ihm entgegenbraust
Mit brandend-wildem Toben,
Dort hält er mit geballter Faust
Den Speer zum Wurf erhoben.
„Soweit er fliegt aus meiner Hand
Als unsrer Stärke Zeichen,
So weit auch soll der letzte Rand
Der deutschen Erde reichen!“
5.
Er sprach's und hat den Schaft entsandt
Ins Meer mit mächt'gem Schwunge,
Das dort wird Ottesund genannt
Noch heut in deutscher Zunge.