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Geographisches.
schickte er den leeren Kasten nach Jüterbog, wo man ihn heute noch in der
Nikolaikirche zeigt.
3. Der Hagelberg. Die höchste Erhebung des Fläming und zugleich
die zweithöchste in ganz Brandenburg ist der 200 m hohe Hagelberg bei
Belzig. Auf seinem Gipfel steht ein schönes Denkmal. Es stellt das
kampftüchtige Preußen dar unter dem Bilde einer bewehrten Jungfrau.
Dieses Denkmal ließ Friedrich Wilhelm IV. errichten zum Andenken an das
mörderische Treffen, welches am Hagelberg am 27. August 1813 den Fran—
zosen gewaltigen Schrecken vor den märkischen Landwehrmännern beibrachte.
Nach Albrecht und Graupe: Wanderbuch für die Mark Brandenburg.
4. Ein Ehrentag der märkischen Landwehr. Am 27. August 1813
traf der preußische General Hirschfeld mit seinen brandenburgischen
Landwehrbataillonen auf den französischen General Girard bei Belzig.
Die Landwehrmänner, unterstützt durch einen Trupp von 600 Kosaken,
drängten die Franzosen in das Dorf Hagelberg. Im Anfange gerieten
sie dabei in Unordnung; dann aber stürmten sie, ohne Kommando, und ohne
einen Schuß zu thun, meist mit dem Gewehr auf der Schulter in das
Dorf. Da erwachte in diesen Märkern die altgermanische Kampfeswut:
„Dreht den Schettprügel um, dat fluscht beter!“ Schauerlich
klang das Krachen zerschmetterter Feindesschädel. Ein ganzes Bataillon lag
an der Kirchhofmauer erschlagen. 4000 Feinde bedeckten mit zertrümmerten
Schädeln den Kampfplatz; 5000 wurden gefangen genommen. Als ein
Trupp von 20 Landwehrmännern, die blutigen Gewehrkolben über die
Schultern gelegt, aus dem Dorfe still davon zog, fragte sie der Adjutant:
„Wohin geht ihr?“ Da ertönte die Antwort: „Feierabend machen, es giebt
nichts mehr totzuschlagen.“ Nur mit einem Sechstel der Mannschaft kehrte
der verwundete Girard nach Magdeburg zurück.
Evers.
16. Unsrer Hände Fleiß.
„Gott grüße das ehrsame Handwerk.“ Mit diesem schönen Gruße be—
gannen früher die Handwerksmeister zu ihren Genossen zu reden. Es ist
eine schöne Sache um ein tüchtiges Gewerbe; es hat einen goldenen Boden.
Denn der, der es fleißig treibt, hat dabei sein schönes Auskommen und
kann ein zufriedenes Leben führen.
In unserer Provinz kommen Handwerker oder, wie man sie auch nennt,
Professionisten jeder Art vor in Stadt und Land. Manche Orte aber sind
bekannt durch die Menge und Güte ihrer Industriewaren, die fabrikmäßig
hergestellt werden, d. i. mit Hilfe von Dampfmaschinen und indem sich viele
zu ein und derselben Arbeit vereinigen.