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er ein Wasser, das viele Krankheiten heilte. Und unter diesen Beschäf-
tigungen beschloss er sein Greisenalter.
Einführung neuer Gebräuche und kirchlicher Ceremonien.
Den religiösen Pflichten widmete er pünktlich und voll Inbrunst
die hiefür bestimmten Stunden, wenn es seine Gesundheit irgendwie
zuließ; außerdem lag er in der Zwischenzeit bei Nacht wie bei Tage
dem Gebete ob. Sein Herz war auch stets so voll von Frömmigkeit
gegenüber Gott im Himmel, dass er nicht bloß Kirchen mit Teppichen
und Decken aus Purpur, Bildhauerarbeiten, goldenen Fahnen, fein ge-
malten Bildern, priesterlichen Gewändern und anderem Kirchenschmuck
zierte, sondern dass er auch viele Gotteshäuser von Grund aus neu
baute.®) Weil er den h. Georg stets mit besonderem Eifer verehrt
hatte, so bestimmte er, dass dieser Heilige von jedermann als Patron
und Helfer in jeglicher Kriegesnoth angesehen und verehrt werde.®)
Daher entstanden in dem weltberühmten deutschen Reiche Ritterbünd-
nisse und Kitterorden, die den Namen dieses Heiligen trugen, und es
wurden alle Geschäfte im Kriege und im Frieden unter dem Schutze
desselben unternommen.!°) Der Kaiser selbst gründete einen geist-
lichen Ritterorden,*!) der sich nicht sosehr durch die Kleidung sowie
durch deren Farbe und Schnitt (sie pflegen nämlich zwei lange Lein-
wandbinden mit eingewobenen Kreuzen über Brust und Rücken zu
tragen), als durch seine Gebräuche und Ceremonien von anderen geist-
lichen Orden unterscheidet, und begabte ihn auch aufs reichste mit
bleibenden Einkünften. Auch ließ er sich öffentlich aus freien Stücken
als Mitglied dieses Ordens des h. Georg aufnehmen und wandte keiner
anderen Angelegenheit eine größere Sorgfalt zu als dem Aufblühen
und der Förderung dieser seiner neuen Schöpfung.
Seine Nahrung, sein Getränke und sein Schlaf.
Nahrung genoss er in reichlicher Menge täglich einmal, ‚außer
wenn er in Befolgung der kirchlichen Gebote fastete; sonst pflegte
er, so oft ihn der Hunger mahnte, wo und wann immer, selbst wenn
er im Wagen fuhr, sehr süße Birnen, Pfirsiche und Rosinen zu sich zu
nehmen und beim ersten Hahnenruf zu speisen, so dass die früher ge-
8) Besonders in Neustadt (vergl. Nr. 51). 9% Auch in der Burg von Neu-
stadt baute er eine Georgskirche. 1% Der h. Georg wurde als der Patron der
Ritter angesehen und sein Bild schmückte die große Kriegsfahne des Reiches.
11) Den St. Georgsorden zu Millstadt in Kärnten, dem er später auch das Bis-
thum Wr.-Neustadt übertrug.