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zen, Shawls von Seide, Sammet, Atlas, Maras, Tafft,'Nanking
u. s. w. Das Gras besteht aus Bändern von allen Farben, auch
gestreift und gewässert. Die Wachholderstöcke tragen goldne Schlößchen,
Armbänder und Nadeln, und ihre Beeren sind nicht grün oder schwarz
zum Räuchern, sondern echte Perlen. An den Tannen hängen statt
der Zapfen Damenuhren, Medaillons und andere Anhängsel sehr künst¬
lich. Auf den Stauden wachsen Stiefel und Schuhe, auch Herren-
und Damenhüte, schön geflochtene Strohhüte mit Straußfedern und
allerlei Kopfputz, künstlichen Blumen und Paradiesvögeln, Kolibris,
Brillantkäfern, Perlen, Schmelz- und Goldborden verziert.
Dieses edle Land hat auch herrliche Quellen und Bäder, welche
die Kraft haben, die Alten wieder zu verjüngen. Kommt der älteste
Greis mit Runzeln und eisgrauen Haaren hinein und gebraucht die¬
selben nur drei Tage, so wird ein flinker schmucker Bursche daraus,
und die Krücken werden weggeworfen. So auch die alten Weiber,
denen die Zähne fehlen. In Kurzen! beißen sie wieder Haselnüsse
auf und tanzen Walzer und Schottisch.
Auch viel und mancherlei Kurzweil gibt es in dem Schlaraffen¬
land. Da wird gespielt vom Morgen bis Abend, und jeder gewinnt,
auch wer hier immer neben die Scheibe schoß und sein letztes Geld
verlor. Auch für die Schlafmützen und Faulpelze, die hier durch ihre
Trägheit arm werden, so daß sie Bankerott machen und betteln gehen
müssen, ist jenes Land vortrefflich. Jede Stunde Schlafens bringt
dort einen Gulden ein und jedes Gähnen einen Doppelthaler. Die
Trinker haben den besten Wein umsonst und von jedem Trunk und
Schluck noch drei Batzen Lohn, sowohl Frauen als Männer, über¬
haupt wird nichts umsonst gethan, wer die Leute am besten necken
und aufziehen kann, bekommt jedesmal einen Gulden, und wer die
größte Lüge sagt, der hat allemal eine Krone dafür. Schade für
manchen, daß es hier nicht auch so ist.
Wer dort ein gelehrter Mann sein will, muß auf einen Grobian
studiert haben. Solcher Studenten gibt es auch bei uns zu Lande, haben
aber keinen Dank davon und keine Ehre.
Wer gern arbeitet, Gutes thut und Böses läßt, dem ist jeder¬
mann dort abhold, und er wird des Schlaraffenlandes verwiesen. Aber
wer tölpisch ist, gar nichts kann und dabei doch voll dummen Dün¬
kels steckt, der ist dort als ein Edelmann angesehen. Wer nichts kann,
als schlafen, essen, trinken, tanzen und spielen, der wird zum Grafen
ernannt. Der aber, welchen das allgemeine Urtheil als den Faulsten
und zu allem Guten Untauglichsten erkennt, der wird König über das
ganze Land und hat ein großes Einkommen, j
Nun wißt ihr des Schlaraffenlandes Art und Eigenschaft. Wer
sich also aufmachen und dorthin eine Reise unternehmen will, aber den